Proteste bei DaimlerChrysler/EvoBus

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06.02.2007 Beschäftigte unzufrieden mit Rentenplänen der Bundesregierung

Heute Vormittag (Dienstag, 6.2.07) gegen 08:30 Uhr haben mehr als 4.500 Beschäftigte bei DaimlerChrysler und EvoBus in Mannheim/Waldhof für ca. eine Stunde gegen die von der Bundesregierung geplante Erhöhung des Renteneintrittsalters auf 67 und gegen die Entgelt-Eingruppierung durch die Geschäftsleitung im Rahmen der Umsetzung des Entgeltrahmen-Tarifver-trages protestiert. Des Weiteren ging es um die Einhaltung des zwischen Betriebsrat und Vorstand im Jahre 2004 vereinbarten Standortsicherungs-vertrages.

Joachim Horner der Betriebsratsvorsitzende des Mannheimer Standortes verwies in seinen Ausführungen auf die nach wie vor hohe Zahl der Arbeitssuchenden, die es geradezu verbiete, dass Renteneintrittsalter auf 67 heraufzusetzen. Horner: "Wer das Renteneintrittsalter heraufsetzt nimmt in Kauf, dass die Zahl der Arbeitssuchenden steigt. Der daraus entstehende gesellschaftspolitische Sprengsatz ist vorhersehbar".

Unter lautem Beifall der Beschäftigten machte er den verantwortlichen Politikern das Angebot in der Gießerei oder am Motorenband bei DaimlerChrysler zu arbeiten, um am eigenen Leibe zu spüren was es bedeutet, wenn Menschen zukünftig bis zum 67. Lebensjahr dem mentalen und körperlichen Leistungsdruck des Arbeitslebens ausgesetzt sind. Er bekräftigte die gewerkschaftliche Forderung, dass Menschen die 40 Jahre in die Rentenkasse eingezahlt haben, auch abschlagsfrei in Rente gehen können. Zum geplanten Auslaufen des Altersteilzeitgesetzes merkte er an, dass damit auch alle tarifpolitischen Möglichkeiten eines früheren Ausstieges durch den Gesetzgeber verbaut würden.

Zu der betrieblichen Eingruppierungspolitik der Geschäftsleitung im Rahmen der Einführung des neuen "Entgeltrahmen-Tarifvertrages" bezog er deutlich Stellung. Er warf dem Arbeitgeber vor, von den Beschäftigten hervorragende Facharbeiterqualifikation abzuverlangen, sie aber nicht entsprechend bezahlen zu wollen. Horner: "Gute Arbeit muss auch an-ständig und angemessen honoriert werden. Die Geschäftsleitung spielt mit dem Feuer, wenn sie bei ihrer bisherigen Eingruppierungspolitik bleibt. Der gute und von beiden Seiten unterschriebene Entgeltrahmen-Tarifvertrag darf nicht zur Kostensenkung missbraucht werden".

Gegen 09:30 Uhr kehrten die Beschäftigten wieder an ihre Arbeitsplätze zurück.

Weitere Informationen erhalten sie im Sekretariat des Betriebsrates DaimlerChrysler/EvoBus unter der Rufnummer: 0621/ 393 2256.

Letzte Änderung: 20.03.2013