Tarifrunde 2007

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26.04.2007 Belegschaften informierten sich Heute während der Arbeitszeit bei den Betriebsräten

Im Vorfeld der vierten Verhandlungsrunde informierten sich Heute (26. April) im Laufe des Vormittags, die Beschäftigten in fünf Betrie-ben bei den Betriebsräten über den aktuellen Stand der Tarifver-handlungen in der baden-württembergischen Metall- und Elektroin-dustrie. Beteiligt waren die Betriebe DaimlerChrylser, EVOBus, John Deere, Alstom Power, Deutz und Bombardier mit insgesamt ca. 7000 Beschäftigten.

Bei allen Betriebsratsinformationen wurde der Unmut der Beschäf-tigten über das bisherige Arbeitgeberangebot deutlich. Viele Teil-nehmerInnen bezeichneten das bisherige Arbeitgeberangebot von 2,5 Prozent in Anbetracht der hervorragenden wirtschaftlichen Si-tuation als indiskutabel. Die des weiteren angebotene 0,5 Prozent Einmalzahlung, welche keine dauerhafte Erhöhung darstellt, wurde als Mogelpackung zurück gewiesen, da sie nach der Laufzeit des Tarifvertrages wieder verloren geht.

Joachim Horner, Betriebsratsvorsitzender bei DaimlerChrysler und EVO Bus in Mannheim/Waldhof sagte zu den mehr als 4500 vor dem Betriebsratbüro versammelten Anwesenden der Früh- und Normalschicht, dass heute bei der vierten Verhandlungsrunde die letzte Möglichkeit bestehe, noch innerhalb der bis 28. April andau-ernden Friedenspflicht zu einem Ergebnis zu kommen. Dies sei al-lerdings nur möglich, wenn sich Südwestmetall deutlich bewege. Horner: Es gibt weder wirtschaftliche, branchenspezifische noch be-triebliche Gründe für eine Zurückhaltung der IG Metall bei der lau-fenden Tarifrunde. Heute Mittag besteht die letzte Chance vor Ende der Friedenspflicht zu einer Einigung zu kommen. Gelingt das nicht, sehen wir uns nächste Woche bei einem Warnstreik vor den Werks-toren wieder." Die Beschäftigten quittierten die Ankündigung mit lautstarkem Beifall.

Peter Toussaint, 1. Bevollmächtigter der Mannheimer IG Metall äu-sserte sich kurz vor seiner Abreise zu der vierten Tarifverhandlung skeptisch zu den Möglichkeiten einer schnellen und gütlichen Eini-gung. "Der bisherige Verhandlungsverlauf gibt keinen Anlass zu der Hoffnung, ohne betrieblichen Druck zu einem Verhandlungsergeb-nis zu kommen. Ich habe grosses Verständnis, dass sich die Be-schäftigten Heute bei den Betriebsräten über den aktuellen Stand der Tarifverhandlungen informiert haben.
Für die nächste Woche kündigte Peter Toussaint im Falle der Nichteinigung für die Betriebe in der Verwaltungsstelle Mannheim konzentrierte und massive Warnstreiks an. Toussaint: "Wenn wir dazu gezwungen werden, wird es kein langes herumfackeln geben. Die ArbeitnehmerInnen brauchen schnell Klarheit und mehr Geld in den Geldbeuteln. Wenn notwendig auch mit dem grundgesetzlich verbrieften Recht, dafür zu streiken".

Die IG Metall fordert in der diesjährigen Tarifrunde für die ca. 800.000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg 6,5 Prozent mehr Geld und die Übernahme der Studi-engebühren für Studierende an Berufsakademien durch die Arbeit-geber. Die Friedenspflicht endet am 28. April 2007 um 24:00 Uhr.

Letzte Änderung: 20.03.2013