Berthold Huber zur Tarifrunde 2002

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08.11.2001 IG Metall-Südwest-Chef Huber gegen kurzfristige Tarifverträge

Der baden-württembergische IG Metall-
Bezirksleiter Berthold Huber hat sich gegen einen Tarifabschluss mit einer Laufzeit von nur wenigen Monaten ausgesprochen. Diesen Vorschlag hatte der IG Metall-Vorsitzende Klaus Zwickel mit Blick auf
die Tarifrunde im kommenden Frühjahr gemacht. Hintergrund von dessen Äußerungen war die Annahme, dass dann in der zweiten Jahreshälfte 2002 ein neuen Tarifvertrag ausgehandelt würde, der den erwarteten Wirtschaftsaufschwung widerspiegelt.

Huber sagte im Gespräch mit der "Stuttgarter Zeitung", er sei skeptisch, dass dieser Vorstoß
weiterhelfe. "Glaubt jemand, dass man eine Tarifrunde führen kann, während der Bundestagswahlkampf tobt? Ich nicht." Huber setzt auf einen mindestens zwölfmonatigen Tarifvertrag. "So kommen wir zu einem ausgeglicheneren Bild, wenn man sich Konjunktur, Produktivität und Beschäftigung ansieht", sagte er dem Blatt.

Der einflussreiche Stuttgarter Bezirksleiter bestätigte, dass Zwickel von seiner Idee eines "Kurzläufers" intern schon wieder abgerückt sei. "Er hat in der letzten Vorstandssitzung deutlich gemacht, dass sich der Vorsitzende irren kann. Ich meine: Der Vorsitzende muss Steine ins Wasser werfen dürfen." Über eine mögliche Kandidatur für die Zwickel-Nachfolge will Huber noch nicht reden: "Wenn ich mir das selber überlegt habe, dann werde ich mich mit ja oder nein äußern. Heute bewegt mich das Thema nicht."Huber stellte sich klar hinter die Anregung von Zwickel, Lohnsteigerungen künftig teilweise vom Erfolg der Unternehmen abhängig zu machen. An die Adresse des niedersächsischen IG Metall- Bezirksleiters Hartmut Meine, der einen variablen Lohnanteil ablehnt, sagte Huber, diese Idee werde in der IG Metall mehrheitlich befürwortet. "Im übrigen ist der Haustarifvertrag bei Volkswagen auch etwas anderes als der Flächentarifvertrag."

Letzte Änderung: 21.03.2013