Abgeltungssteuer für Zinseinkünfte

IG Metall

17.12.2002 Peters kritisiert Abgeltungssteuer als "Mogelpackung"

Die IG Metall hat die geplante Abgeltungssteuer für Zinseinkünfte als "Mogelpackung" kritisiert. "Die Abgeltungssteuer ist keine Alternative zur Vermögenssteuer. Ihr einziger Zweck ist es, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen eine goldene Brücke für die Verabschiedung von ihren Plänen zur Wiedereinführung der Vermögensteuer zu bauen", sagte der 2. Vorsitzende der IG Metall, Jürgen Peters. Das Ziel, die Besitzer großer Vermögen wieder stärker an der Finanzierung staatlicher Gemeinschaftsaufgaben zu beteiligen, werde mit der Abgeltungssteuer für Zinseinkünfte nicht erreicht. "Damit werden soziale Schieflagen in der Steuerpolitik festgeschrieben", betonte Peters.

Die jetzt geplante Abgeltungssteuer sei zwar unbürokratisch, aber sozial ungerecht. Sie entlaste die Besitzer großer Vermögen. "Bisher müssen die Vermögenden bis zu 48,5 Prozent Steuern auf ihre Zins- und Dividendenerträge bezahlen. Künftig werden sie nur noch mit 25 Prozent besteuert", erklärte Peters. Dieser Zinssteuersatz sei für die Normalverdiener zu hoch und für die Vermögenden zu niedrig. Die IG Metall halte daher sowohl an ihrer Forderung nach Wiedereinführung der Vermögensteuer als auch einer normaler Besteuerung von Zinseinkünften und Veräußerungsgewinnen aus Wertpapiergeschäften fest. Zinseinkommen müssten nach den gleichen Maßstäben versteuert werden wie normale Arbeitseinkommen. "Das wäre nicht nur sozial gerecht, sondern auch steuersystematisch sinnvoll", sagte Peters. Er sprach sich gleichzeitig für ein europäisches Abkommen über eine einheitliche EU-Zinsbesteuerung aus.

Letzte Änderung: 21.03.2013