Lödige schließt Büro in der Mallau

17.08.2009 Völlig überraschend und ohne umfassende und rechtzeitige Unterrichtung der Beschäftigten und des Betriebsrates wurde von der Unternehmensleitung die Schließung der hiesigen Filiale angeordnet.

Betroffen sind von der Maßnahme 17 Beschäftigte, wovon 4 über Altersteilzeit und 3 mit der vorgezogenen Rente ausscheiden werden. Den restlichen Arbeitnehmern wird betriebsbedingt zum 31.03.2010 gekündigt.

Pikant ist, dass es sich bei dem Team um ehemalige Mitarbeiter der Draiswerke handelt. Mit der Veräußerung des Geschäftsbereiches Misch- und Reaktionstechnik durch das Drais- Management, gingen die Spezialisten der Konstruktion und des Vertriebs auf die Gebrüder Lödige GmbH über. Nun sind sie wieder vom Schließungsschicksal betroffen.

Für Peter Toussaint, den 1. Bevollmächtigten der IG Metall Mannheim, ist das Verhalten der Unternehmensverantwortlichen von Arroganz und sozialer Kälte geprägt. Laut IG Metall, habe die Firma Lödige es noch nicht einmal für nötig befunden, die für mehr als 1 Jahr noch mögliche Kurzarbeitsverlängerung in Erwägung zu ziehen, geschweige bei der Agentur für Arbeit zu beantragen. Noch mehr empört den Gewerkschafter das Verhalten des Paderborner Betriebsrates, der für die Mannheimer Niederlassung mitverantwortlich ist und ohne Belegschaftsbeteiligung im "stillen Kämmerlein" einen Billigsozialplan ohne jegliche Differenzierung von Betroffenheitsgraden (Alter, Schwerbehinderung etc.) und eine verbindliche Namensliste der zu Kündigenden binnen weniger Tage vereinbart hat.

Damit, so Tousaint, wird den Menschen der Weg zum Arbeitsgericht verbaut.Somit gehen wieder einmal Arbeitsplätze in Mannheim still und leise verloren. Ein weiteres Kapitel der Drais-Geschichte findet ein trauriges Ende. Allen Berufstätigen dürfte dieses Beispiel die Bedeutung der Betriebsratswahlen klar vor Augen führen und wie sorgfältig die Auswahl der Kandidatinnen und Kandidaten erfolgen sollte, wenn man etwas erreichen will!

Letzte Änderung: 16.03.2013