Daimler muss Benz retten!

Benz & Söhne

23.09.2009 "Das kann es einfach nicht gewesen sein", so Peter Toussaint, der 1. Bevollmächtigte der Mannheimer IG Metall, zum Stand der Dinge bei Benz und Söhne, Ladenburg.

Die Geschäftsführung und die gesamte Belegschaft haben viele Anstrengungen unternommen, um die Arbeitsplätze zu retten und den Maschinenbau-Betrieb zu erhalten. Die Arbeitnehmer arbeiten unter Tarif, haben viele Jahre auf Lohnerhöhungen und im laufenden Jahr auf das Urlaubsgeld verzichtet.

Das Arbeitsamt hat unterstützt mit Gewährung von Kurzarbeit und umfangreichen Qualifizierungsangeboten. Damit wurden Personalkosten vorübergehend gesenkt und die Einsetzbarkeit der Arbeitnehmer erweitert.

Der geschäftsführende Gesellschafter Bernd Humpe, der das Unternehmen seit ca. 5 Jahren führt, hat sukzessive den Maschinenpark verbessert, die Produktpalette erweitert und das Auftragsvolumen erhöht.

Das alles darf doch nicht mit der Werksschließung "belohnt" werden, fordert der IG Metaller.

Für den einzigen Kunden, das Daimler Werk in Wörth, sei zwar auch die Lage schwierig und der Lkw-Markt um ca. 50 % zusammengebrochen. Aber die Auftragsvergabe an Benz und Söhne sei um mehr als 75 % zurückgefahren worden. Genau dort muss nach Ansicht von Toussaint angesetzt werden. Er ist sich mit dem Insolvenzverwalter einig, dass alle nur denkbaren Möglichkeiten genutzt werden sollen, um das Beste aus der vorgefundenen Situation zu machen.

Mit einem Auftragsvolumen von maximal 1,5 Mio. EUR pro Jahr kann eine soziale Katastrophe in Ladenburg verhindert werden. Wenn hunderte Millionen Euro Einkaufvolumen bei dem Unternehmen mit dem Stern an alle Welt vergeben wird, dann ist da sicher mit guten Willen auch etwas für Benz Söhne dabei!

Das Verhältnis des Daimler Konzern zu dem Ladenburger Mittelständler Benz und Söhne sei mehr als eine reine Lieferbeziehung. Peter Toussaint: "Hier droht ein Mosaik der eigenen Geschichte und damit ein weiteres Mal der Name des Automobilerfinders verloren zu gehen." "Deshalb", so der Metaller, "muss das Thema Carl Benz Söhne anders, keinesfalls durch eine Schließung per Insolvenz gelöst werden." "Das ist nach meiner Auffassung die Daimler AG den betroffenen Menschen, der eigenen Historie und der Region schuldig!"

Letzte Änderung: 16.03.2013