Felina will Produktion aufgeben!

18.02.2004 IG Metall und Betriebsrat pochen auf die Einhaltung verbriefter Rechte!

Die IG Metall und der Betriebsrat des Dessous- und Bademodenherstellers Felina mit ca. 230 Beschäftigten in Mannheim werfen der Geschäftsleitung vor, ihren Informations- und Beratungspflichten nur ungenügend nachgekommen zu sein.

Mit der Ankündigung der Geschäftsleitung, die Produktion nach Ungarn zu verlagern, sind 30 -überwiegend von Frauen besetzte- Arbeitsplätze des Mannheimer Traditionsunternehmens akut gefährdet. Darüber hinaus soll es weitere Umstrukturierungen geben.

Nach der gestrigen sehr kurzfristig anberaumten Information des Betriebsrates unterrichtete die Unternehmensleitung anschließend die Belegschaft und versuchte damit unverrückbare Tatsachen zu schaffen. Selbst bei unternehmensfreundlicher Interpretation der gesetzlichen und tarifvertraglichen Bestimmungen hätte es unter Vorlage der Unterlagen einer eingehenden Beratung im Wirtschaftsauschuss und anschließenden Interessenausgleich- und Sozialplanverhandlungen bedurft. Die Arbeitnehmervertretung muss die Gelegenheit bekommen den Sachverhalt zu prüfen und eventuell geeignete Alternativszenarien zu entwickeln. Trotz anderslautender Darstellung der Geschäftsleitung geschah dies nicht.

Für Reinhold Götz, den zweiten Bevollmächtigten der Mannheimer IG Metall, ein schlicht untragbarer Zustand: "Entgegen jeglicher Bestimmungen wird hier versucht nach Gutsherrenmentalität Fakten zu schaffen. Das werden weder der Betriebsrat noch die IG Metall hinnehmen."

Betriebsrat und IG Metall wollen nun alle zur Verfügung stehenden Mittel ausschöpfen. Trotz des "schlechten Stils" der Geschäftsleitung bietet die Arbeitnehmervertretung den konstruktiven Dialog an.

Letzte Änderung: 21.03.2013