Verhandlungsergebnis bei Siemens

24.06.2004 IG Metall und Siemens vereinbaren Beschäftigungs- und Standortsicherung

Das Unternehmen Siemens hat eine Rahmenvereinbarung mit der IG Metall zur Sicherung der Beschäftigung und der Standorte in Deutschland abgeschlossen. Ziel der Vereinbarung ist es, bestehende Arbeitsplätze in Deutschland langfristig zu sichern, teilte die IG Metall am Donnerstag in Frankfurt mit. "Es ist uns gelungen, Siemens von seiner Zielsetzung abzubringen, das Verhältnis von Inlands- zu Auslandsumsatz auch in der Beschäftigtenzahl abzubilden. Der drohende Abbau von 74 000 Stellen in Deutschland ist damit abgewendet", erklärte der Zweite Vorsitzende der IG Metall, Berthold Huber. "Die Rahmenvereinbarung ist ein klares Bekenntnis von Siemens zu den Regeln und Mindestbedingungen des Flächentarifvertrages. Sie ist künftig die verbindliche Grundlage für die 105 Standorte der Siemens AG in Deutschland", sagte Huber. Das betreffe auch die Werke Kamp-Lintfort und Bocholt.

Die Eckpunkte der "Vereinbarung zur Sicherung von Beschäftigung, Wettbewerbsfähigkeit und Innovation" hatten Vertreter der IG Metall, des Betriebsrates und der Konzernleitung ausgehandelt. Vorausgegangen waren intensive Gespräche zwischen Arbeitnehmervertretern und Management. Am Siemens-Aktionstag am 18. Juni hatten bundesweit über 25 000 Beschäftigte gegen den drohenden Stellenabbau demonstriert. Siemens habe nach Angaben der IG Metall in der jetzt abgeschlossenen Rahmenvereinbarung zugesichert, dass Ergänzungstarifverträge nur abgeschlossen werden können, wenn zuvor alle betrieblichen Möglichkeiten ausgeschöpft sind. Während der Laufzeit tarifvertraglicher Ergänzungslösungen gelte eine Bestandssicherung für die betroffenen Standorte.

"Die getroffene Rahmenvereinbarung ist ein großer Erfolg der Beschäftigten, der zeigt, dass es Alternativen gibt zum phantasielosen Stellenabbau und zur Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland." Zu diesem Ergebnis, so Huber weiter, hätten die Aktionen der Beschäftigten beigetragen. Gleichzeitig habe Siemens erklärt, bei seinen weltweiten Aktivitäten die internationalen Arbeitsnormen der ILO (Internationale Arbeitsorganisation) einzuhalten und dies auch von seinen Lieferanten und Geschäftspartnern zu fordern.

Letzte Änderung: 21.03.2013