Arbeitslosengeld II

IG Metall

19.07.2004 IG Metall Mannheim fordert effizientere Förderpolitik

IG Metall Mannheim fordert effizientere Förderpolitik für Arbeitslosengeld II Bezieher

Mannheim - Die IG Metall befürchtet, dass vor allem Ältere und Frauen die großen Verlierer bei der Einführung des Arbeitslosengeldes II sein werden. Es drohe eine erhebliche Verarmung von Langzeitarbeitslosen, wenn jetzt nicht der Schwerpunkt auf Förderung und Vermittlung gesetzt werde, erklärte der 1. Bevollmächtigte Peter Toussaint der IG Metall-Mannheim. Wenn die Politik diese Verschlechterungen beim Arbeitslosengeld II glaubt verantworten zu können, muss sie unverzüglich das Fördern ins Zentrum rücken und dafür sorgen, dass Arbeitslose effizienter wieder in Arbeit und Lohn gebracht werden, erklärte Toussaint weiter. Dringend erforderlich sei eine Konzentration auf die Förderung der Bezieher von Arbeitslosengeld II, damit sie möglichst schnell wieder im Berufsleben Fuß fassen könnten.

Für die IG Metall bekräftigte er die Kritik am Leistungsniveau, an der Leistungsart und an den Zumutbarkeitsregelungen beim Arbeitslosengeld II. Es könne nicht angehen, dass von den Betroffenen nur Abstriche eingefordert würden. Damit die Arbeitsmarktreform nicht zum sozialpolitischen Desaster wird, muss das Versprechen der Förderung von Bundesregierung, Ländern, Kommunen und der Bundesagentur für Arbeit jetzt dringend umgesetzt werden, forderte der örtliche IG Metall Chef. Langzeitarbeitslose müssten durch qualifizierte Fallmanager betreut werden, die für deutlich weniger Klienten zuständig sein müssten. Eine intensivere Betreuung müsse sichergestellt werden. Vor allem bei jungen Arbeitslosen sei eine unverzügliche Vermittlung anzustreben. Die Betreuung arbeitsloser Menschen müsse intensiviert und Aufwendungen für Qualifizierung erhöht werden!

Wir werden nicht nachlassen, bei allen Verantwortlichen das Versprechen des Förderns und der Integration von Langzeitarbeitslosen in den Arbeitsmarkt einzulösen&, betonte Toussaint. Das gelte auch für Unternehmer, die geeignete Angebote zu unterbreiten und Arbeitsplätze zur Verfügung zu stellen hätten. Ohne Arbeitsplatzangebote verkomme diese Reform zum reinen Sozialabbau. Trotz der Kritik an den neuen Bestimmungen wolle die IG Metall ihre Mitglieder über die Neuregelungen zum Arbeitslosengeld II informieren und ihnen beratend zur Seite stehen. Allein schon der umfangreiche Fragebogen, der ab dem 19. Juli an die Betroffenen verschickt wird, ist eine Zumutung. Viele werden ihn ohne Hilfestellung nicht ausfüllen können, sagte der IG Metall-Bevollmächtigte, der in diesem Zusammenhang auf die besondere Verantwortung und die Beratungsangebote der Bundesagentur für Arbeit und der Sozialämter hinwies. Flankierend habe die IG Metall zusammen mit dem DGB einen Leitfaden zum Antrag auf Arbeitslosengeld II erstellt, der den betroffenen Mitgliedern vor Ort auf Anfrage zur Verfügung gestellt werde.

Letzte Änderung: 21.03.2013