IG Metall Mannheim geht in die Offensive

Mannheimer Erklärung

17.12.2010 40 Betriebsratsvorsitzende unterstützen die Mannheimer Erklärung für bessere Zukunftsperspektiven der "Jungen Generation".

Mit großer Sorge beobachtet die IG Metall Mannheim, dass in den von ihnen betreuten Betrieben der Metallwirtschaft die Anzahl der Ausbildungsplätze rückläufig ist. Im Vergleich zum Vorjahr haben sechs Prozent weniger junge Menschen eine Ausbildung begonnen. Für Reinhold Götz, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Mannheim ein Zeichen dafür, dass auch die Mannheimer Betriebe zwar den Fachkräftemangel beklagen, aber nicht genügend eigene Anstrengungen unternehmen, um ihn zu beheben.
Ein weiterer Kritikpunkt ist für die IG Metall die Tatsache, dass 70 Prozent der Auszubildenden zunächst nur für ein Jahr befristet übernommen werden, obwohl der Tarifvertrag eigentlich den Grundsatz der Übernahme in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis vorsieht. Selbst in den größerer Metallbetrieben wie John Deere, Evo Bus, Alstom und ABB ist die Ausnahmeregelung einer zwölfmonatigen Übernahme längst zur Regel verkommen. Dass es auch anders machbar ist, zeigt die positive Betriebsvereinbarung bei Daimler. Dort hat der Betriebsrat mit der Unternehmensleitung vereinbart, dass mindestens 90 Prozent der Auszubildenden unbefristet übernommen werden.
Damit sich die Zukunftsperspektiven in der Region für Junge Menschen verbessern, hat die IG Metall Mannheim zusammen mit 40 Betriebsratsvorsitzenden eine Initiative zur Erhöhung der Ausbildungsplätze in der regionalen Metallwirtschaft gestartet. Gefordert wird auch die Übernahme in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis sowie ein besseres Angebot von Weiterbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen.
Reinhold Götz: " Wir sehen die Mannheimer Erklärung auch als Selbstverpflichtung der Betriebsräte in den jeweiligen Unternehmen diese Missstände zu thematisieren und darauf zu drängen, dass sich die Unternehmen ihrer Verantwortung stellen. Bessere Zukunftsperspektiven für die junge Generation durch genügend Ausbildungsplätze und reguläre Arbeitsverhältnisse bringt einen entscheidenden Vorteil auch für das produzierende Gewerbe in unserer Region". Dass derzeit jeder 2. junge Mensch bis zum Alter von 30 Jahren noch nie eine unbefristete Beschäftigung hatte, ist nicht hinnehmbar. Die IG Metall will deshalb im Jahre 2011 vor allem gegen prekäre Beschäftigungsverhältnisse wie Befristungen und Leiharbeit auf betrieblicher, tariflicher und gesellschaftspolitischer Ebene aktiv werden. " Es ist ein ermutigendes Zeichen, dass auch die Betriebsräte in unserer Region, dies auf betrieblicher Ebene verstärkt angehen wollen", so Reinhold Götz.

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Letzte Änderung: 16.03.2013