Solidarität bei Borg Warner

Vorschaubild

19.12.2013 Der DGB Ortsverband Schwetzingen fordert in einem Brief die Geschäftsleitung bei Borg Warner in Ketsch auf, den Beschluß zur Schließung des Standortes rückgängig zu machen!

Sehr geehrter Herr Richardson,
sehr geehrte Damen und Herren der Geschäftsleitung,

mit großem Erstaunen habe ich die Nachricht über die Entscheidung der Schließung ihres
Produktionsstandort Ketsch aus der Presse entnommen. Dieser soll, den Berichten zufolge,
zum Ende des Jahres 2014 vorgenommen werden.
Die Verwunderung über diese Entscheidung ist umso größer da Sie doch in nicht allzu ferner
Vergangenheit eine Schließung des Standortes ausgeschlossen haben und in den Standort
Ketsch einiges investiert haben, wie Beispielsweise in den Lärmschutz, um nur ein Beispiel zu
nennen.
Es ist mir auch rätselhaft, dass sie wissentlich sehr gut ausgebildete Fachkräfte so einfach
entlassen wollen, wo doch überall über Fachkräftemangel gejammert wird. Es entsteht der
Eindruck, dass sie nur an einer kurzlebigen Gewinnmaximierung interessiert sind, aber nicht
an langfristigen Gewinnen.
Auch sollten Sie bedenken, dass mit einer Verlagerung der Betriebsstätten in andere Länder
mit weniger "hohen Löhnen" nicht immer sinnvoll ist. So ist mir beispielsweise bekannt, dass
von 100 Verlagerungen ins Ausland binnen Jahresfrist wieder 25 Betriebe zurück kommen.
Der Grund hierfür ist ganz einfach, trotz der aus Ihrer Sicht höheren Löhne ist die Qualität in
mehrfacher Hinsicht hier wesentlich besser! Ein Aspekt der für den hiesigen Standort spricht.
Es bleibt auch zu bedenken, dass eine solche Entscheidung, gerade jetzt kurz vor Weihnachten
sehr schnell mit Gefühlskälte und völliger Ignoranz der Schicksale der betroffenen
Kolleginnen und Kollegen einher geht, so entsteht zudem der Eindruck unmoralischen
Denkens. Auch kann der zynische Eindruck entstehen, dass es sich bei den Beschäftigten
nicht um Menschen, Mitarbeiter handelt sondern lediglich um "Unkostenfaktoren"! Einen
solchen kann Eindruck kann doch niemand wollen, oder verantworten wollen!

Im Interesse der Firma Borg Warner Transmissions Systems GmbH sollten sie ihre
Entscheidung doch besser nochmals gründlich überdenken und den gefassten Beschluss
revidieren. Noch ist es dazu nicht zu spät, und ein guter Ruf ist monetär keineswegs zu
beziffern. Dieser ist viel mehr Wert als jeder kurzfristige Gewinn, der vergeht schneller als
Gedacht wogegen ein Guter Ruf und die hiermit einhergehende Qualität, nahezu unbezahlbar
ist. Besonders jetzt in der Vorweihnachtszeit würde sich eine solche soziale Geste mit
Sicherheit sehr positiv auf ihr Firmen Image auswirken.
Deshalb nochmals meine eindringliche Bitte das ganze doch nochmals gut bedenken und im
Sinne des Standortes Ketsch mit seinen Beschäftigten positiv zu entscheiden. Ich bin mir
sicher, dass alle direkt und indirekt Betroffenen dies ihnen zugute halten werden.

Joachim Hartung
Vorsitzender, DGB - OV Schwetzingen

Anhang:

Brief an die Geschäftsleitung Borg Warner

Brief an die Geschäftsleitung Borg Warner

Dateityp: PDF document, version 1.4

Dateigröße: 73.53KB

Download

Letzte Änderung: 19.12.2013