Wir für mehr

IG Metall Tarif 2015: Wir für mehr

28.11.2014 IG Metall fordert 5,5 Prozent mehr Entgelt, flexible Altersübergänge und Anspruch auf Bildungsteilzeit für die Metall- und Elektroindustrie

Die IG Metall hat für die rund 3,7 Millionen Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie eine Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen von 5,5 Prozent für die nächsten zwölf Monate sowie einen neuen Tarifvertrag für flexible Altersübergänge (Altersteilzeit) und tarifliche Regelungen zur Bildungsteilzeit gefordert. Das beschloss der Vorstand der Gewerkschaft am Donnerstag in Frankfurt. "Für die konjunkturelle Schwarzmalerei der Arbeitgeber besteht kein Anlass: Unsere Forderung ist wirtschaftlich vernünftig und sichert den Beschäftigten einen angemessenen Anteil an der konjunkturellen Entwicklung. Verlässlichkeit ist die politische Leitlinie der IG Metall", sagte Detlef Wetzel, Erster Vorsitzender der IG Metall.

Die wirtschaftliche Situation der Metall- und Elektrounternehmen sei stabil und die Ertragslage befinde sich auf einem hohen Niveau. Auch der aktuelle Ifo-Geschäftsklima-Index für das Verarbeitende Gewerbe habe sich im November aufgehellt. Grundlage der Forderung sei die gesamtwirtschaftliche Produktivitätsentwicklung und die Zielinflationsrate der EZB. Dazu komme eine Umverteilungskomponente, um die Beschäftigten am wirtschaftlichen Erfolg teilhaben zu lassen. "Eine stabile Lohnentwicklung ist Voraussetzung für eine nachhaltige Stärkung der Binnennachfrage", sagte Wetzel.

Als weitere Komponenten fordert die IG Metall die tarifliche Neuregelung bei der Altersteilzeit und einen Tarifvertrag zur Bildungsteilzeit. "Die Beschäftigten sollen planen und wählen können, ob sie unter Inkaufnahme von Abschlägen so früh wie möglich oder abschlagsfrei und entsprechend später in Altersteilzeit gehen", forderte der Zweite Vorsitzende der IG Metall, Jörg Hofmann. Altersteilzeit müsse auch für die Beschäftigten in den unteren Lohngruppen ein gangbarer Weg sein. "Daher brauchen gerade diese Beschäftigten einen möglichst weitgehenden Ausgleich der Entgeltverluste durch die Altersteilzeit", sagte der Gewerkschafter.

Von einer tarifvertraglich vereinbarten Bildungsteilzeit sollen vor allem drei Zielgruppen profitieren: Un- und Angelernte, Beschäftigte nach Abschluss einer dualen Ausbildung und diejenigen, die sich nach längerer Erwerbstätigkeit beruflich weiterentwickeln wollen. "Angesichts der Herausforderungen der Fachkräftesicherung kann sich die Metall- und Elektroindustrie nicht leisten, dass Erwerbstätige keine reale Chance haben, durch Bildungsanstrengung sich beruflich weiterzuentwickeln", sagte Hofmann. Eine Bildungsteilzeit würde es ermöglichen, die hierfür notwendige Zeit und ein fortlaufendes Einkommen zu sichern.

Mit diesen beiden qualitativen Forderungen will die IG Metall die Branche auf die Arbeitswelt der Zukunft vorbereiten, die vom demografischen Wandel einerseits und einer massiven Veränderung von Tätigkeiten und Qualifikationsanforderungen andererseits geprägt sein werde. "Alle drei Forderungen sind gleichwertige Forderungen für die IG Metall, für die es eine Paketlösung geben muss", betonte Hofmann.

Die ersten Verhandlungen beginnen am Mittwoch, 14. Januar 2015, in den Tarifgebieten Baden-Württemberg und Bayern. Die Entgelttarifverträge laufen am 31. Dezember 2014 aus. Die Friedenspflicht endet am Mittwoch, 28. Januar 2015.

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forderungen

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Letzte Änderung: 28.11.2014