Zukunft sichern

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17.02.2016 Zukunft für Beschäftigte bei Bombardier sichern - Konzern kündigt harte Sparmaßnahmen für die deutschen Standorte an - 1430 Stellen sollen deutschlandweit wegfallen

Konzern kündigt harte Sparmaßnahmen für die deutschen Standorte an - 1430 Stellen sollen deutschlandweit wegfallen - Heftiger Widerstand der Beschäftigten und der IG Metall - Auswirkungen auf Standort Mannheim unklar - Standort sichern und zukunftsfest machen

Weitere Schocknachricht für die deutsche Industrie: Auf der heutigen Pressekonferenz des Schienenfahrzeug- und Flugzeugherstellers Bombardier im kanadischen Quebec wurden neben der Jahresbilanz 2015 harte Sparmaßnahmen für die deutschen Standorte angekündigt. Das Unternehmen spricht von 1.430 Stellen, die in Deutschland abgebaut werden sollen. Die IG Metall rechnet mit weiteren Ankündigungen in diesem Jahr.

"Wir verurteilen die Pläne, Sparmaßnahmen auf dem Rücken der Beschäftigten bei Bombardier auszutragen, aufs Schärfste", sagt Klaus Stein, 2. Bevollmächtigter der IG Metall Mannheim. Bereits 2014 und 2015 war von der deutschen Unternehmensseite angekündigt worden, die Fertigungstiefe zu verringern und eventuell auch Standorte zu schließen. Dagegen sprachen sich IG Metall und Betriebsräte aus und forderten das Management auf, Prozesse zu verbessern, die Projektabwicklung zu optimieren und die Niedrigkostenstrategie zu beenden, statt Arbeitsplätze zu vernichten.

Wie in den letzten Monaten mehrfach berichtet, ist Bombardier - insbesondere in der Flugzeugsparte - in eine deutliche Schieflage geraten. Auch über den Schienenfahrzeugbereich wurde berichtet. Die kanadische Mutter reagiert nun mit harten Sparmaßnahmen für beide Unternehmenssparten und trifft damit Bombardier Transportation Deutschland hart.

"Der Konzern wird auf den entschiedenen Widerstand der Beschäftigten und der IG Metall treffen", so Stein weiter. "Wir erwarten vom Management endlich belastbare Aussagen zu treffen und Perspektiven zu entwerfen, wie die Standorte und Arbeitsplätze in Deutschland langfristig gesichert werden können."

Auf einer gemeinsamen Konferenz der Arbeitnehmervertreter am 4. März 2016 solle ein Aktionsplan erarbeitet werden, der zeige, dass es auch anders gehe. Gemeinsam solle eine Strategie für die Abwehr der Kahlschlagpläne und für die Sicherung der Zukunft der Bombardier-Standorte entwickelt werden. Auch Aktionen an den einzelnen Standorten sind geplant.

Insgesamt arbeiten derzeit rund 9.900 Beschäftigte bei Bombardier Transportation an zehn Standorten in Deutschland. Standorte von Bombardier Transportation sind in Hennigsdorf, Görlitz, Bautzen, Kassel, Frankfurt/Main, Braunschweig, Siegen und Mannheim.

Die Lage für den Standort Mannheim wird durch die neue Nachricht noch unklarer: Das Management von Bombardier hatte am 22.01.2016 gegenüber Beschäftigten, IG Metall und Betriebsrat erklärt, dass es den Ergänzungstarifvertrag zur Sicherung der Stromrichter-Produktion am Standort Mannheim nicht unterschreiben wird. Die Schließungsabsicht will Bombardier "aussetzen", d.h. vorläufig nicht umsetzen. Der ursprüngliche Plan könnte danach aber jederzeit wieder aufgenommen werden. Seit Bekanntgabe der ersten Schließungspläne im Juli vergangenen Jahres setzt sich die Phase der großen Ungewissheit für die Beschäftigten in Mannheim fort.

Anhang:

Pressemitteilung Bombardier

Pressemitteilung Bombardier

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Letzte Änderung: 17.02.2016