Studieren ist für alle da!
Im Zuge des vom Kabinett verabschiedeten Gesetzentwurfs über die Einführung von Studiengebühren für Internationale Studierende und Zweitstudium in Baden-Württemberg positionieren wir uns wie folgt:
1. Die neue Regelung diskriminiert Studierende aufgrund ihrer Herkunft. Es trifft damit im besonderen Maße die Menschen, die im Landtag nicht repräsentiert werden und damit über keine demokratischen Möglichkeiten verfügen, politisch dagegen vorzugehen.
2. Gerade das Land Baden-Württemberg und seine vielen Weltmarktführer profitieren von multiqualifizierten Absolventinnen und Absolventen. Diese Stärke der baden-württembergischen Wirtschaft wird mit einer Gebühr für ein Zweitstudium beeinträchtigt.
3. Die Studiengebühren vermindern die Attraktivität des Hochschulstandorts Baden-Württemberg. Sie führen dazu, dass Studierende auf andere Bundesländer ausweichen und dort ihr Studium absolvieren. Dies hat zur Konsequenz, dass die Studierenden auch nach dem Abschluss an ihren Studienorten und nicht in Baden-Württemberg als qualifizierte Arbeitskräfte zur Verfügung stehen werden.
4. Der notwendige Verwaltungsaufwand belastet ausschließlich die Hochschulen. Sie erhalten nur ein Fünftel der Gebühren, welche größtenteils durch die bürokratischen Kosten aufgefressen werden. Für die behauptete Qualitätssteigerung des Studiums und Verbesserung der Hochschulausstattung wird kein Geld übrig bleiben.
5. Die geplanten Studiengebühren sehen wir als ersten Schritt in Richtung allgemeine Studiengebühren. Dadurch wird das freie Studieren in Baden-Württemberg gefährdet.
Wir rufen alle Studierenden auf, sich solidarisch mit den Betroffenen zu zeigen, den Gesetzentwurf kritisch zu hinterfragen und nicht stillschweigend hinzunehmen.
Studierendenforum Rhein-Neckar
Letzte Änderung: 06.03.2017