Weitere Eskalation droht

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07.04.2017 Zuspitzung der Tarifverhandlungen beim Logistikdienstleister Transco von Mercedes-Benz in Mannheim - Heutiger Verhandlungstermin abgesagt - Warnstreik möglich

Zuspitzung der Tarifverhandlungen beim Logistikdienstleister Transco von Mercedes-Benz in Mannheim Verhandlungstermin abgesagt - Warnstreik möglich

Mannheim
In den Tarifverhandlungen zwischen dem Logistikdienstleister Transco und der IG Metall droht eine Zuspitzung und weitere Eskalation. Nach sechs Verhandlungsrunden hat die Arbeitgeberseite die möglicherweise entscheidende, siebte Tarifverhandlung, die an diesem Freitag hätte stattfinden sollen, abgesagt. Eine Tarifeinigung mit der für das Mercedes-Benz Werk der Daimler AG in Mannheim tätige Transco war von den Arbeitgebern bereits zum Sommer 2016 zugesagt worden. Eine Einigung verzögert sich mit der Absage nun weiter.

Am heutigen Freitag sowie eine Woche zuvor hat die IG Metall Mannheim in Frühstückspausen die Beschäftigten über die Verhandlungen informiert und wird weitere Schritte, sollte es zu keiner Einigung kommen, einleiten.

Im Jahr 2015 hatte das Unternehmen Transco mit ca. 230 Beschäftigten, in Form eines Werksvertrags, die Logistikaktivitäten des Mercedes-Benz Werks in Mannheim übernommen. Seitdem hat sich einiges getan: So wurde ein Betriebsrat gegründet und grundlegende Verbesserungen der Arbeitsbedingungen erreicht. Aber der zugesagte Tarifvertrag mit der IG Metall konnte noch nicht umgesetzt werden.

Noch immer verdienen die Transco-Beschäftigten ca. 30 % weniger als vergleichbare Beschäftigte bei der Daimler AG. Um diese Lücke zu verkleinern, hatte die IG Metall Transco aufgefordert, in Haustarifvertragsverhandlungen einzutreten. Nach langen und intensiven Verhandlungen kann die IG Metall Mannheim den Transco-Beschäftigten noch immer keinen Verhandlungserfolg präsentieren und kündigt mögliche Konsequenzen an, die auch Daimler treffen würden.

Zu den Forderungen der IG Metall gehören neben deutlichen Entgelterhöhungen auch weitere tarifvertragliche Bestandteile wie Weihnachts- und Urlaubsgeld, Arbeitszeit und Urlaubstage.

"Seit anderthalb Jahren verhandeln wir jetzt schon und es wird Zeit, dass die Beschäftigten bei Transco auch ihr Stück vom Kuchen erhalten. Uns ist das Einkommensdelta zu den Beschäftigten beim Benz zu groß, gerade wenn man sich überlegt, dass hier teilweise die Arbeitsprozesse Hand in Hand erfolgen und in derselben Halle stattfinden", sagt Daniel Warkocz, zuständiger Gewerkschaftssekretär der IG Metall Mannheim.

"Wir konnten die Ausgliederung des Logistikbereichs trotz enormen Wiederstands nicht verhindern. Jetzt geht es darum, auch die Transco-Beschäftigten am Erfolg bei Daimler zu beteiligen. Auch Sie haben aktiv dazu ihren Beitrag geleistet und dürfen nicht vergessen werden",
ergänzt Klaus Stein, Geschäftsführer der IG Metall Mannheim.

Die nächsten Verhandlungen sind für den 20.04.2017 terminiert. Die IG Metall erwartet einen Verhandlungsdurchbruch.

Stein: "Sollten wir zu keiner Einigung kommen, werden wir nicht zögern, weitere Schritte einzuleiten. Auch Warnstreiks sind möglich."

Für Rückfragen steht Ihnen Daniel Warkocz unter der Nummer 0160/ 5330158 gerne zur Verfügung.

Anhang:

Pressemitteilung Transco

Pressemitteilung Transco

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Letzte Änderung: 07.04.2017