Premiere in Hockenheim

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19.05.2017 Erste Betriebsversammlung bei Hernandez Edelstahl - Vor kurzem Betriebsrat gewählt - Jetzt gemeinsam Themen angehen - Schwerpunkt der nächsten Wochen und Monate: Fahrplan zu einem Tarifvertrag

Mehrfache Premiere im Industriegebiet Hockenheim-Talhaus:
Zum ersten Mal in der Geschichte des Unternehmens Hernandez Edelstahl fand heute am frühen Nachmittag eine Betriebsversammlung für die etwa 90 Beschäftigten statt, die von dem erst zu Jahresbeginn 2017 gewählten neuen Betriebsrat einberufen und kompetent moderiert wurde.

Bis in das letzte Jahr hinein existierte in dem Unternehmen keine Mitbestimmungsstruktur. Die Arbeitsbedingungen waren als sehr schwierig zu bezeichnen gewesen. Hernandez Edelstahl war Mitte 2016 von dem Stahlerzeuger und -großhändler Outokumpu übernommen worden. Nach einer erfolgreichen Initiative aus der Belegschaft heraus gelang es zum Jahresende 2016 und Jahresbeginn 2017 erstmals, mit Unterstützung der IG Metall Mannheim, einen Betriebsrat zu wählen.
Dieser hat sehr motiviert und engagiert die Arbeit aufgenommen und geht die vielfältigen Themen und Herausforderungen im Betrieb an. Die Betriebsrätinnen und Betriebsräte haben sich bereits über die BiKo fachlich weiter qualifiziert und eignen sich zur Zeit weitere Fachkompetenzen an.

Als zweites Novum ist der Fahrplan zu tarifvertraglichen Regelungen mit der IG Metall zu nennen, der das bisher tarifungebundene Unternehmen in Hockenheim in die Tarifbindung führen soll.

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"Gute Tarifverträge gibt es nur mit einer starken Belegschaft, die sich in der IG Metall organisiert", sagte Klaus Stein, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Mannheim, der auf der Betriebsversammlung zu den Beschäftigten sprach.

"Was in Hockenheim in den letzten Wochen und Monaten entstanden ist, freut mich sehr. Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben sich stark gemacht für das, was sich seit Jahrzehnten in Deutschland bewährt hat und was für optimale Konfliktlösung steht: Mitbestimmung durch Betriebsräte und Tarifbindung zur gerechten Bewertung sowie Entlohnung der eigenen, geleisteten Arbeit. Wir werden gemeinsam mit der Belegschaft und der Geschäftsleitung nun einen Fahrplan zu einem Tarifvertrag erstellen. Die Dynamik der letzten Wochen werden wir weiter nutzen und konstruktiv mit dem Geschäftsführer Herrn Kruse und der Arbeitgeberseite an einer gemeinsamen Lösung arbeiten."

"Ausruhen dürfen wir uns nicht!", forderte Hasim Cantürk vom Gesamt- und Konzernbetriebsrat von Outokumpu aus Krefeld, der die Grüße der Kolleginnen und Kollegen aus der Konzernzentrale überbrachte und über Geschichte wie Arbeit der Stahlstandorte in Nordrhein-Westfalen und der dortigen Arbeitnehmervertreterinnen und -vertreter berichtete.
"Gerade vor dem Hintergrund der schwierigen Lage in der Stahlindustrie in Europa brauchen die Belegschaften, auch die in Hockenheim, gute, tariflich abgesicherte Arbeitsbedingungen mit ordentlichen Entgelten. Wir brauchen Perspektive."

Die IG Metall Mannheim wird die Kolleginnen und Kollegen bei Hernandez Edelstahl auf dem Weg zu einem Tarifvertrag nach allen Möglichkeiten unterstützen und auch hier auf der Homepage über alle weiteren Entwicklungen auf dem Laufenden halten.

Letzte Änderung: 19.05.2017