Warnstreik beim Benz
"Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir stehen hier mit 3500 Menschen. Die komplette Frühschicht ist draußen!" Mit dieser beeindruckenden Feststellung leitete der Betriebsratsvorsitzende von Mercedes-Benz und EvoBus Werk, Joachim Horner, den Höhepunkt der ersten Warnstreikwelle in Mannheim ein.
Der Platz vor dem Werkstor 2 war bis zum Bersten gefüllt, als die Beschäftigten um Punkt 11 Uhr dem Aufruf der IG Metall folgten. Solidarisch zeigten sich auch die Logistikerinnen und Logistiker von Transco, die die Belegschaft von Benz tatkräftig unterstützten. Wie es in den letzten Jahren Tradition war, ließ es sich auch der Betriebsrat von John Deere nicht nehmen, bei der Kundgebung dabei zu sein und mit seinen Kolleginnen und Kollegen beim Benz auf die Straße zu gehen.
"Wie viel Flexibilität die Kolleginnen und Kollegen beim Benz besitzen, das habt ihr in den letzten Jahren mit zusätzlichen Schichten und Wochenendarbeit bewiesen. Jetzt ist es an der Zeit, dass die Arbeitgeber ihrerseits Flexibilität zurückgeben und die Arbeitszeitreduzierung möglich machen", betonte Klaus Stein, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Mannheim.
Die Forderung nach einer 28-Stunden-Woche, insbesondere für Zeiten der Kindererziehung, Pflege und gesundheitlicher Erholung, stieß bei den Streikenden auf lauten Zuspruch.
Parallel zur Kundgebung verteilten Vertrauensleute und Betriebsräte die roten Wecker der IG Metall, die diese Tarifrunde begleiten. "Stellt in den nächsten Wochen eure Wecker auf 5 vor 12 und lasst sie in den Hallen, in euren Büros, überall im Werk klingeln, damit die Arbeitgeber endlich begreifen, dass es höchste Zeit wird, sich zu bewegen!", rief Vertrauenskörperleiter Bruno Buschbacher die Belegschaft zum Abschluss der Kundgebung auf.
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Letzte Änderung: 11.01.2018