Gesamtmetall als Schnäppchenjäger

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27.01.2009 Höhere finanzielle Entlastung für Unternehmen durch das Konjunkturpaket 2 unanständig.

Die Forderung des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall nach höherer finanzieller Entlastung durch das Konjunkturpaket 2 der Bundesregierung für die Unternehmen - insbesondere der Metall- und Elektroindustrie - hält der Mannheimer IG Metall-Bevollmächtigte Peter Toussaint für völlig unangemessen. Schließlich müssten derartige Programme bezahlbar bleiben und zweitens permanent auf ihren gesamtgesellschaftlichen Nutzen überprüft werden.

Geradezu "als unanständig" bezeichnete Toussaint die Forderung von Gesamtmetallpräsident Martin Kannegießer, die Bundesagentur für Arbeit sollte für die Arbeitgeber nicht nur 50 %, sondern die gesamten Sozialabgaben im Falle von Kurzarbeit übernehmen.

Es werde dabei völlig ignoriert, so der Gewerkschafter, dass es die erhebliche Vereinfachung und damit die Beseitigung kostenträchtiger, bürokratischer Vorschriften und zum anderen ein deutlich erleichtertes und weniger strenges Prüfverfahren für die Genehmigung von Kurzarbeit gebe. Hinzu komme die neu geschaffene Möglichkeit, Kurzarbeit mit Qualifizierungsmaßnahmen - die ebenfalls gefördert werden - zu kombinieren. All dies bei verminderten Beitragssätzen zur so genannten Arbeitslosenversicherung.

"Im Augenblick kann man den Eindruck gewinnen", so der Mannheimer IG Metall-Chef, "die Unternehmer und ihre Verbände wären in der Krise wie die Schnäppchenjäger an den Wühltischen der staatlichen Subventionen unterwegs!"

Diesem Begehren sollte nicht nachgegeben werden, vielmehr sollte man die Chefetagen daran erinnern, dass auch sie eine soziale Verantwortung tragen. Außerdem seien die Unternehmensvertreter daran zu erinnern, dass sie vor wenigen Wochen noch laut stark weniger Staat und weniger Sozialleistungen gefordert haben. Derzeit mache Gesamtmetall eine Politik nach dem Motto: "Was kümmert uns unser Geschwätz von gestern!"

Letzte Änderung: 18.03.2013