Warnstreiks ab März

IG Metall: Pressedienst

26.02.2021 Tarifaktionstage der IG Metall in Mannheim: Beschäftigte sauer über Haltung der Arbeitgeber - Wut und Empörung über Positionen des Arbeitgeberverbandes Südwestmetall - Warnstreiks ab März

Mannheim, 26.02.2021
IG Metall-Pressedienst Nr. 04/2021

Tarifaktionstage der IG Metall in Mannheim: Beschäftigte sauer über Haltung der Arbeitgeber - Warnstreiks ab März

Beschäftigte aus zwölf Betrieben der Metall- und Elektroindustrie in Mannheim beteiligten sich an Tarifaktionen

Wut und Empörung über Positionen des Arbeitgeberverbandes Südwestmetall IG Metall auch unter Pandemiebedingungen kampfbereit +++ Warnstreiks ab März - Planungen laufen

"Die Zeichen stehen auf Sturm: Die Arbeitgeber haben sich bei der gestrigen Verhandlung nicht bewegt. Also werden wir uns bewegen - und zwar auf die Straße", kündigt Thomas Hahl, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Mannheim an. Ab nächster Woche nach Ende der Friedenspflicht werde die IG Metall zu Warnstreiks aufrufen. Die Planungen liefen bereits.

"Wir haben gestern und vorgestern die Belegschaften in den Betrieben der Metall- und Elektroindustrie zum Stand der Tarifverhandlungen informiert. Insgesamt etwa 4500 Kolleginnen und Kollegen haben wir vor Ort bei Betriebsrundgängen, Sprechstunden, aktiven Mittagspausen, oder digital erreichen können und beteiligt. Sie haben uns klar signalisiert, dass sie zu weiteren Schritten bereit sind", berichtet Hahl.

So wurden beispielsweise bei Flugblattaktionen in den vergangenen Tagen etwa 2000 Beschäftigte bei Mercedes-Benz/EvoBus, 1000 bei John Deere oder 400 bei Caterpillar Energy Solutions erreicht. Bei mehreren Betriebsversammlungen bei ZF WABCO wurden 300 Beschäftigte informiert. Bei Thermamax und MetoKote, die sich aktuell in Auseinandersetzungen um Haustarifverträge befinden, beteiligten sich insgesamt 180 Beschäftigte mit aktiven Mittagspausen an den Aktionstagen. Hinzu kamen weitere digitale Angebote wie Betriebsratssprechstunden, bei denen eine Vielzahl an Personen, wie etwa bei ABB 300 Beschäftigte, teilnahmen.
"Die Beschäftigten sind sauer über die teilweise sehr aggressiv formulierte Haltung der Arbeitgeber im Südwesten. Statt Zukunftslösungen anzubieten wollen sie tief in die bestehenden Tarifverträge eingreifen und den Beschäftigten tarifliche Standards, die Generationen vor ihnen jahrelang erkämpft haben, für immer wegnehmen. Das werden wir nicht akzeptieren, sondern alle Metallerinnen und Metaller ab nächster Woche zur Beteiligung an Warnstreiks, digital und direkt vor Ort, aufrufen".
Die Tarifparteien waren gestern in der 3. Verhandlung ohne ein Ergebnis zu den verschiedenen Themen auseinandergegangen. Der Arbeitgeberverband Südwestmetall hatte lediglich erneut bekräftigt, erst dann wieder Spielraum für Entgelterhöhungen zu sehen, wenn das Vorkrisenniveau erreicht sei.
"Die Tarifaktionstage waren ein starkes Zeichen und der Auftakt für die heiße Phase der Tarifrunde 2021", sagt Hahl. "Damit sich die Arbeitgeber bewegen, braucht es Druck. Den werden wir jetzt erzeugen. Dass es auch unter Pandemiebedingungen geht, haben die Kolleginnen und Kollegen in den letzten beiden Tagen eindrücklich bewiesen."
Das Ende der Friedenspflicht wird bundesweit mit einem digitalen Aktionstag am Nachmittag des 1. März eingeleitet. Die Fortsetzung der Tarifverhandlungen ist für den 9. März avisiert.

Über alle weiteren Entwicklungen und Warnstreiks werden wir Sie/ euch zeitnah informieren und auf dem Laufenden halten.

Anhang:

Pressemitteilung 04 2021

Pressemitteilung 04 2021

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Letzte Änderung: 26.02.2021