Zur ersten Delegiertenversammlung nach der Sommerpause begrüßte der 2. Bevollmächtigte und Kassierer der IG Metall Mannheim Thomas Hahl die anwesenden Delegierten. In seinem Mitglieder- und Finanzbericht richtete er den herzlichen Dank der Geschäftsstelle an die Seniorinnen und Senioren. Der Arbeitskreis Senioren stehe beispielhaft für gute ehrenamtliche Arbeit. Dessen politische Arbeit und Angebote für die Gruppe der älteren Mitglieder in der IG Metall Mannheim könnten sich auch bundesweit absolut sehen lassen.

Vor dem Hintergrund der Mitglieder- und Finanzentwicklung werde die IG Metall Mannheim zwei Punkte fokussiert angehen: Die Haltearbeit z.B. für rentennahe Jahrgänge verbunden mit engagiertem Rückholmanagement sowie die Generierung von Neuaufnahmen, insbesondere bei Ferienhelfern beim "Benz" oder bei den neuen Auszubildenden.

Der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Mannheim, Klaus Stein, dankte dem früheren 1. Bevollmächtigten, Reinhold Götz, für sein großes Engagement und seinen Einsatz. Reinhold Götz war am vergangenen Freitag mit einem Abschiedsfest im Mannheimer Gewerkschaftshaus mit über 250 Gästen aus Gewerkschaft, Politik, Gesellschaft verabschiedet worden.

Stein gab einen Überblick über die aktuellen politischen Entwicklungen und Weichenstellungen nach den Landtagswahlen. Die IG Metall werde sich weiter für eine Politik einsetzen, die eine offene, tolerante Gesellschaft, soziale Gerechtigkeit und den Schutz von Arbeitnehmerrechten vorantreibe.

Der Geschäftsbericht für die Delegierten der IG Metall Mannheim beinhaltete weiter die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung in Baden-Württemberg und der Rhein-Neckar-Region.

In der Beschäftigungsentwicklung in der Metall- und Elektroindustrie gebe es in der Fläche noch keine Einbrüche. Allerdings gebe es große Einschnitte bei den Leiharbeitsbeschäftigten. Die Umstrukturierungen in den Betrieben Mannheims und der Region verdüsterten das Bild jedoch ebenso nachhaltig.

Stein berichtete über die derzeit laufenden Initiativen und Anstrengungen der Geschäftsstelle Mannheim bei Betrieben ohne Betriebsrat und Betrieben ohne Tarifbindung. Weitere Unterstützung der laufenden Arbeit werde hauptamtlich gewährleistet.

Wohin wollen wir uns mittelfristig bewegen? Diese Leitfrage stelle sich die IG Metall und habe daher ihren tarifpolitischen Schwerpunkt auf das Thema Arbeitszeit gelegt, erläuterte Stein. Die Tarifpolitik der IG Metall gehe über Entgeltfragen hinaus. Im Fokus der nächsten Monate stünden die Bereiche Mobiles Arbeiten sowie Schichtarbeit, ebenso wie Arbeitszeitverfall, Zeitsouveränität und lebensphasenorientierte Arbeitszeitmodelle. Im Blick behalten werde man, welche Themen sich als mobilisierungs- und durchsetzungsfähig bei den Mitgliedern der IG Metall erweisen. Gute Beispiele aus Mannheimer Betrieben könnten durchaus als Leuchttürme für andere fungieren.

Neben der "Mein Leben - Meine Zeit - Arbeit neu denken"-Kampagne engagiere sich die IG Metall für eine solidarische Alterssicherung mit ihrem neuen Rentenkonzept sowie für eine echte paritätische Finanzierung der Krankenversicherung.

Klaus Stein kündigte die weiteren Termine in den kommenden Wochen wie die 125 Jahre-Jubiläumsveranstaltung im Capitol am 01. Oktober sowie die Veranstaltungen zu Strategien gegen Betriebsratsmobbing und der Arbeitsschutzkonferenz 2016 an.

Für die Revision berichtete der Kollege Perry Braun über den letzten Revisionsbericht und der Bearbeitung der Feststellungen. Er beantragte die Entlastung der Geschäftsführung. Diesem folgten die Delegierten einstimmig.

In der Diskussion zum Geschäftsbericht spielten die Aktivitäten rund um die Freihandelsabkommen TTIP, CETA und TISA ebenso wie die vielfältigen Angebote der Jugendarbeit der IG Metall Mannheim oder die aktuellen betrieblichen Herausforderungen eine große Rolle.