Warnstreik bei Bombardier in Mannheim
Warnstreik bei Bombardier in Mannheim
Rund 120 Kolleginnen und Kollegen von Bombardier in Mannheim - aus Produktion und Angestelltenbereichen- haben am Montag gemeinsam die Arbeit niedergelegt um für die Forderungen der IG Metall zu demonstrieren.
Trotz eisiger Temperaturen ließen es sich die Beschäftigten bei Bombardier Mannheim an diesem Morgen nicht nehmen, für die aktuellen Tarifverhandlungen auf die Straße zu gehen. Rund 120 Streikende setzten die letzte Woche begonnene Warnstreikwelle fort und taten lautstark ihren Unmut über die Blockadehaltung der Arbeitgeber kund.
Betriebsratsvorsitzender Thomas Merz sprach in seiner Rede insbesondere die Arbeitszeitforderungen an und betonte die Wichtigkeit auch für Bombardier in Mannheim. Mit Blick auf die Forderung nach flexibler Arbeitszeitverkürzung erklärte er: "Wir bei Bombardier stehen hinter den Forderungen der IG Metall. Schon oft sind wir als IG Metall der Politik einen Schritt voraus gewesen und jetzt ist wieder einmal die Zeit dafür gekommen!"
Dem konnte sich auch Janna Köke anschließen: "Wir wollen, dass unsere Arbeitszeiten auch mal zu unserem Leben, zu unseren Bedürfnissen und zu unseren Familien passen. Wer glaubt, ein Tag der Erholung von der anstrengenden Schichtarbeit, ein Tag der Kindererziehung und der Pflege von Angehörigen sei ein Tag des Nichtstuns, der sollte sich selbst einmal ans Band stellen oder sich um einen lieben hilfsbedürftigen Menschen kümmern. Die Arbeitgeber scheinen jeden Bezug zur Lebenswirklichkeit der Beschäftigten verloren zu haben", kritisierte die politische Sekretärin der IG Metall Mannheim.
Die Arbeitgeber würden Flexibilität immer nur in ihre Richtung denken. Wenn die Arbeitgeber die Forderungen der IG Metall mit der Begründung ablehnten, sie würden kein Geld fürs Nichtstun bezahlen, dann fehle ihnen auch ein realistisches Bild derjeniger, die sich Tag für Tag um ihre Kinder oder ihre Angehörigen kümmerten, die jetzt auf Pflege angewiesen sind, kümmern.
Im Anschluss an die Kundgebung nutzte die Belegschaft die Gelegenheit, sich bei heißer Suppe und Brötchen auszutauschen und die kommenden Wochen der Tarifrunde zu diskutieren.
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Letzte Änderung: 15.01.2018