Zweiter Blitztag schlägt voll ein
Der Blitz geht weiter: Heute fanden in allen 16 teilnehmenden Betrieben der Blitz-Tage vielfältige Aktionen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen statt. Von der aktiven Frühstückspause über Betriebsratssprechstunden bis hin zu Aktionen mit Eiswagen, Informationen in einer aktiven Mittagspause oder Verteilaktionen vor dem Werkstor - die Spannbreite der verschiedenen Anspracheformate ist groß.
Über 1540 Kontakte mit Beschäftigten konnten heute erreicht werden. 41 Menschen haben sich heute entschieden, Mitglied der IG Metall zu werden.
Hier einige Berichte:
Highlight am Mittag: Die Aktion bei Bopp & Reuther und VAG
Gut 250 Leute standen am Mittwoch bei VAG und Bopp & Reuther zur Mittagspause vor dem Tor. Beide Unternehmen sind akut von Stellenabbau bedroht: Bei Bopp & Reuther sollen mehr als zwanzig Arbeitsplätze gestrichen werden, bei VAG sogar jeder dritte der noch 300 Beschäftigten. Dieser Aderlass, fürchten bei VAG viele, könnte für den Standort existenzbedrohend sein. Im letzten Jahr wurde das Unternehmen durch den Finanzinvestor Aurelius gekauft. Seitdem ist die Verunsicherung groß, das böse Wort von der "Heuschrecke" macht die Runde.
Aber langsam kommt Bewegung in die Belegschaft. Die "Schockstarre", in der die meisten bis vor Kuzrem noch verharrte, bricht auf - das wurde am Mittwoch bei der aktiven Mittagspause deutlich. "Wir stehen hier vor dem Tor, um zu zeigen, dass wir noch da sind und zusammenstehen, um unsere Arbeitsplätze zu verteidigen", sagte Betriebsratsvorsitzende Claudia Fontana unter dem Beifall der Kolleginnen und Kollegen. Dass sich so viele beteiligten, war nicht zuletzt der aktiven Mobilisierung durch Betriebsrat und Aktive geschuldet, die von Abteilung zu Abteilung gingen, die Beschäftigten informierten, zuhörten und Gespräche führten.
Klar wurde aber auch: Die Büroangestellten müssten sich noch stärker einbringen - denn auch ihre Arbeitsplätze sind bedroht. Zweifellos liegen die härtesten Auseinandersetzung noch vor der Belegschaft, und es ist noch eine Menge Überzeugungsarbeit zu leisten. Aber der gute Start am Mittwoch macht optimistisch, dass die Unentschlossenen in den nächsten Wochen über ihren Schatten springen und beim nächsten Mal gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen draußen vorm Tor stehen. Wenn das passiert, hat VAG eine Zukunft.
Rhenus
Einen großen Schritt in Richtung Tarif machten heute auch die knapp 200 Beschäftigten Rhenus Logistics im Süden von Mannheim. Der bundesweit operierende Kontraktlogistiker beschäftigt in Mannheim gut 200 Arbeitnehmer,
60 davon sind Leiharbeiter. Die Löhne sind mies: Viele Beschäftigte verdienen kaum nicht viel mehr als den Mindestlohn. Um ihre Forderungen nach fairen Lohn- und Arbeitsbedingungen zu unterstreichen, versammelten sich am
Mittwoch insgesamt rund 35 Beschäftigte der Spätschicht zu zwei Toraktionen. Auch hier war die Botschaft unmissverständlich: Die Belegschaft will einen fairen Anteil am Unternehmenserfolg, wer ihr diesen verwehrt, bekommt
Ärger.
Am 16.05.2019 wird der Blitz mit dem dritten Einsatztag seinen Abschluss finden. Ein Bericht auf dieser Homepage folgt.
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Letzte Änderung: 17.05.2019