Warnstreik-Woche geht weiter
Die Warnstreikwoche der IG Metall im Kfz-Handwerk geht weiter:
Sonnenschein und heiße Temperaturen gab es heute Mittag beim Warnstreik der Beschäftigten von VW Automobile Rhein-Neckar und Ernst Automobile Rhein-Neckar/ Audi Zentrum in Mannheim.
Etwa 120 Beschäftigte aus den beiden Betrieben legten ihre Arbeit für zwei Stunden nieder und kamen zur Kundgebung der IG Metall. Auch aus den beiden VW-Betriebsteilen Weinheim und Frankenthal waren Kolleginnen und Kollegen zur Kundgebung gekommen.
Benedikt Hummel, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Mannheim, berichtete von den guten Zahlen im VW-Konzern und nannte vor diesem Hintergrund die Forderungen der Arbeitgeber eine "Frechheit": "Unser Manteltarifvertrag muss wieder zugemacht werden. Wir werden dafür mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln kämpfen!"
Jutta Stopper, Betriebsrätin bei VW Rhein-Neckar, kritisierte die Vorgehensweise der Arbeitgeber heftig und rief zur Mitgliedschaft wie auch zur Beteiligung an Aktionen der IG Metall auf: "Wer die Geräte im Sportverein nutzt, muss auch den Mitgliedsbeitrag zahlen. Trittbrettfahren läuft hier nicht!"
Daniel Warkocz, 2. Bevollmächtigter der IG Metall Mannheim, sagte in einer Rede: "Wenn die Arbeitgeber die Forderungen nicht zurücknehmen, kriegen sie es mit uns zu tun. Alle Räder stehen still, wenn dein starker Arm es will! Wir werden jederzeit nachlegen können, wenn es drauf ankommt!"
Richard Römer, Betriebsratsvorsitzender beim Audi Zentrum und Mitglied der Tarifkommission, forderte Hummel auf, die Entschlossenheit der Beschäftigten und das starke Signal des heutigen Tages mit zur nächsten Tarifverhandlung zu nehmen.
Dario Brehm, JAV-Vorsitzender bei VW Rhein-Neckar, sagte: "Die jungen Beschäftigten stehen zu 100 % hinter den Forderungen der IG Metall. Wir brauchen dringend eine Steigerung der Ausbildungsvergütungen, sonst rennen uns die Leute weg zur Industrie."
Zum Schluss der Kundgebung sprach Volker Bowitz, Betriebsratsvorsitzender bei VW Rhein-Neckar und wie Hummel und Römer Mitglied der Tarif- und Verhandlungskommission, zu den Streikenden: "Wir haben schon 1993 den Samstag verteidigt und wir werden das auch dieses Jahr tun. Lasst uns gemeinsam weiter kämpfen für gute Tarifverträge und eine starke Branche."
Fortgesetzt wird die Warnstreikwoche an den Folgetagen in weiteren Betrieben Mannheims und der Region.
Die IG Metall fordert in der aktuellen Tarifrunde für die rund 55.000 Beschäftigten 4 Prozent mehr Geld für 12 Monate, eine überproportionale Erhöhung der Ausbildungsvergütungen, die Möglichkeit zwischen mehr Geld und mehr freier Zeit zu wählen sowie die Fortführung des aktuell geltenden Manteltarifvertrags.
Letzte Änderung: 10.06.2021