Keine Rente mit 68

Mehr Rente - Mehr Zukunft! Fuer einen langfristigen Strategiewechsel

28.06.2021 IG Metall Mannheim kritisiert fehlgeleitete Debatte um eine Erhöhung des Renteneintrittsalters - Bedeutung tariflicher Entgelte und Arbeitsbedingungen für gutes Auskommen im Alter herausstellen

Keine Rente mit 68: IG Metall Mannheim kritisiert fehlgeleitete Debatte

IG Metall Mannheim kritisiert die aktuelle Debatte um eine Erhöhung des Renteneintrittsalters

Bedeutung tariflicher Entgelte und Arbeitsbedingungen für gutes Auskommen im Alter herausstellen

Thomas Hahl: "Wenn die Debatte ernst gemeint ist, müssen wir die Auseinandersetzung in der Öffentlichkeit und auf der Straße führen"

Die IG Metall Mannheim kritisiert die aktuelle Rentendebatte: "Die Äußerungen nach einer "Rente mit 68" sind alter Wein in neuen Schläuchen", kommentiert Thomas Hahl, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Mannheim die aktuelle öffentliche Diskussion nach einer Erhöhung des Renteneintrittsalters. Neben der IG Metall hält z.B. auch Bundesarbeitsminister Heil die Erhöhung des Renteneintrittsalters für den falschen Weg.

"Im Bundestagswahljahr sind diese Äußerungen nicht nur politisch höchst brisant, sondern sie verstärken auch die gesellschaftlichen Spaltungstendenzen. Rentenpolitik ist nämlich keine Senioren-, sondern eine Generationenpolitik und diese muss auf solidarischen Lösungen basiert sein. Viel zu oft wird außer Acht gelassen, was die Ursachen für Altersarmut sind: Tarifflucht, Niedriglöhne, prekäre Arbeitsverhältnisse. Wir brauchen deshalb mehr denn je eine Stärkung des Tarifsystems und tariflich geregelter Einkommen wie Arbeitsbedingungen."

Nach Meinung der IG Metall führt eine höhere Altersgrenze nicht dazu, dass die Menschen länger arbeiten. Sie führe vor allem dazu, dass diejenigen, die es nicht schafften, in eine gekürzte Rente liefen.

Hahl: "Die selbsternannten "Anwälte der Jungen" sind aktuell in der Rentendebatte sehr schlechte Ratgeber und haben von der harten Arbeitswelt in den Werkstätten und Fabriken, aber auch in der Bürowelt unter Hochleistungsdruck keinen blassen Schimmer. Wir brauchen realistische Altersgrenzen und flexible Ausstiegsoptionen für den Rentenzugang. Nur das passt zur Wirklichkeit in den Betrieben und das wollen die Menschen. Wer 45 Jahre in die Rentenversicherung eingezahlt hat, muss ohne Kürzung in den Ruhestand gehen können. Wenn die Debatte wirklich ernst gemeint ist, müssen wir die Auseinandersetzung in den kommenden Monaten in der Öffentlichkeit und auf der Straße führen".

Die IG Metall hat stattdessen ein eigenes Rentenkonzept vorgelegt, das u.a. eine Ankopplung der Renten an Löhne und Gehälter, die Wiedereinführung von Mindestentgeltpunkten, höhere Steuerzuschüsse für die Rentenversicherung, die Erfassung aller Arbeitenden mittels einer Erwerbstätigenversicherung sowie die Stärkung der betrieblichen Altersversorgung vorsieht.

Anhang:

Pressemitteilung Rente

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Letzte Änderung: 01.07.2021