#fairwandel

Heute fand im Kulturhaus Käfertal die erste Delegiertenversammlung der IG Metall wieder in Präsenz in einem Konferenzsaal seit 2020 statt. Es gibt viel zu tun: Mit Solidarität und Kraft geht die IG Metall die großen Aufgaben an, Transformation, Arbeitsplatzerhalt, Digitalisierung, Weiterbildung, Tarifbindung.

Nach der Eröffnung und Begrüßung durch Geschäftsführerin und Kassiererin Janna Köke stellte sie den knapp 100 anwesenden Delegierten den aktuellen Mitglieder- und Finanzbericht der IG Metall Mannheim vor. Für die Revision berichtete Perry Braun vom vergangenen Prüfungszeitraum und beantragte angesichts keiner Beanstandungen oder Vorkommnisse die Entlastung der Geschäftsführung und des Ortsvorstandes. Diesem folgten die Delegierten im Laufe der Versammlung einstimmig.

Geschäftsbericht
Im Geschäftsbericht berichtete der 1. Bevollmächtigte und Geschäftsführer Thomas Hahl von den aktuellen Entwicklungen im Kfz-Handwerk: "Wer meint, Tarifflucht begehen zu können, um damit die Arbeits- und Lebensbedingungen der Menschen zu verschlechtern, der bekommt es mit uns zu tun. Es ist eine Schweinerei, diese Verschlechterungen auf dem Rücken der Beschäftigten auszutragen. Wir werden das nicht akzeptieren und mit Solidarität und Kraft dagegen kämpfen."

Hahl plädierte im aktuellen Blick auf die Politik und die wichtigen gesellschaftlichen Debatten dafür, die Mitbestimmungsrechte der Betriebsräte wahrzunehmen, gerade beim Thema Arbeits- und Gesundheitsschutz. Es gelte, "Menschen nicht zu zwingen, sondern zu überzeugen." Hahl warb für die große Teilnahme am Aktionstag fairwandel am 29. Oktober in Stuttgart:
"Wir stehen vor gewaltigen Aufgaben. Die Transformation gelingt nur mit der Beteiligung der Beschäftigten. Wir müssen gemeinsam Zukunftsbilder entwerfen, diskutieren und umsetzen."

Er berichtete weiter vom aktuellen Stimmungsbarometer der Betriebe in Baden-Württemberg, das deutlich besser ausfiele als in früheren Monaten, wobei Lieferengpässe in der M+E-Industrie beispielsweise neue Probleme darstellten.

Die tarifpolitische Debatte zur Tarifrunde 2022 beginne jetzt, kündigte Hahl an und erläuterte den aktuellen Themen- und Diskussionsstand in der Großen Tarifkommission.

BR-Wahlen 2022
Der 2. Bevollmächtigter und Geschäftsführer Daniel Warkocz berichtet von den Entwicklung bei Ford Kohlhoff und sicherte die weitere Unterstützung der IG Metall Mannheim in der Auseinandersetzung zu. Warkocz warb für großes Engagement bei der Vorbereitung der Betriebsratswahlen 2022: "Wir werden unter dem Schlagwort "Team IG Metall" jetzt vorbereiten, positionieren und mobilisieren. Die Herausforderungen sind groß und vielfältig. Hierfür brauchen wir schlagkräftige Betriebsrätinnen und Betriebsräte. Wir unterstützen euch mit aller Kraft auf dem Weg bis zur Wahl und erst recht danach!"

Grußworte von Bezirksleiter Roman Zitzelsberger überbrachte Andreas Flach vom Gemeinsamen Erschließungsprojekt GEP Baden-Württemberg. Flach berichtet sehr anschaulich von der Erfahrungen des GEP und den Verabredungen zur Fortführung des Mannheimer Geschäftsstellenprozesses, die der Ortsvorstand jüngst beschlossen hätte: "Die Zukunft der IG Metall entscheidet sich im Betrieb. Unsere Arbeit erfinden wir nicht neu, aber wir setzen sie neu zusammen. Und das, wie das Beispiel der IG Metall Mannheim zeigt, sehr erfolgreich."

In der Aussprache zum Geschäftsbericht spielten die Themen Bundestagswahlergebnis 2021, Weiterbildung, aber insbesondere auch Arbeitsplatz- und Standorterhalt in der Transformation eine große Rolle.

Bruno Buschbacher, Betriebsratsvorsitzender beim Benz in Mannheim, berichtete den Delegierten von den aktuellen Entwicklungen beim Auftragsbestand, der Kurzarbeit in bestimmten Bereichen, der teilweise dramatischen Situation der Leiharbeitsbeschäftigten und den intensiven Bemühungen des Betriebsrates um die Sicherung von Arbeitsplätzen am Standort Mannheim, die in vielerlei Aspekten erfolgreich gewesen sei. Birol Koca, stellv. Betriebsratsvorsitzender von John Deere, ergänzte um die aktuelle Situation im John Deere-Betrieb Lindenhof. Die kurzfristige Steigerung des sogenannten Bauprogramms habe für sehr erfreuliche Übernahmen in unbefristete Arbeitsverhältnisse, dank des Einsatzes des Betriebsrates, wie aber im Gegenzug auch für erhebliche Bemühungen um gute Regelungen für neue Kontischichtmodelle gesorgt.