Ende der Friedenspflicht naht

Tarif 2022: Solidaritaet gewinnt!

26.10.2022 Arbeitgeber stur,kein Angebot,im Gegenteil! Bislang fordern die Arbeitgeber in den Tarifverhandlungen weitere Abstriche von den Beschäftigten. Diese Woche geht es in der 3. Verhandlungsrunde weiter

Tarifrunde Metall und Elektro 2022

Arbeitgeber stur - Warnstreiks rücken näher
Kein Angebot - im Gegenteil. Bislang fordern die Arbeitgeber in den Tarifverhandlungen weitere Abstriche von den Beschäftigten. Diese Woche geht es in der dritten Verhandlungsrunde weiter - und die Friedenspflicht endet. Warnstreiks könnten bereits in der Nacht von Freitag auf Samstag beginnen.

Nach dem Nullangebot der Arbeitgeber kommt diese Woche wieder Bewegung in die Tarifverhandlungen der Metall- und Elektroindustrie.

Los geht es am Dienstag mit dem Start der Verhandlungen bei Volkswagen. Bei VW gilt nicht der Metall-Tarif, sondern ein eigener Haustarif. Es geht um die Entgelte von rund 125.000 Beschäftigten der Volkswagen AG und bei VW Financial Services. Die IG Metall fordert auch hier 8 Prozent mehr Lohn, sowie die Verlängerung des Tarifvertrags Altersteilzeit und eine Ausweitung der Wahloption zwischen Geld und freien Tagen. Auch die Semesterbeiträge für dual Studierende sollen künftig vom Konzern übernommen werden.

Am Donnerstag startet dann die dritte Verhandlungsrunde in der Metall- und Elektroindustrie. "Das ist die letzte Chance der Arbeitgeber, innerhalb der Friedenspflicht ein verhandlungsfähiges Angebot auf den Tisch zu legen", macht der bayerische IG Metall-Bezirksleiter und Verhandlungsführer Johann Horn klar. "Sie müssen jetzt ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden und endlich konstruktiv agieren."

Am Freitag, 28. Oktober um 24 Uhr endet die Friedenspflicht. Ab Samstag, 29. Oktober 0 Uhr können die Warnstreiks starten. Ob die Arbeitgeber das noch zu verhindern versuchen, wird sich in den Verhandlungen am Donnerstag und Freitag zeigen.

27. Oktober: Baden-Württemberg, Bayern, Küste, Mittelgruppe (Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland)
28. Oktober: Berlin-Brandenburg, Niedersachsen, NRW, Osnabrück-Emsland-Grafschaft-Bentheim, Sachsen-Anhalt, Thüringen

Panikmache der Arbeitgeber geht weiter

Auch diesen Montag verbreiteten die Arbeitgeber wieder ihr aktuelles Mantra eines dunklen Zukunftsszenarios. Laut der Deutschen Presse Agentur (dpa) warnte der Nordmetall-Hauptgeschäftsführer Nico Fickinger, dass die Situation durch die Energiekrise bedrohlich sei - "für Arbeitgeber und Beschäftigte gleichermaßen". Das sieht die IG Metall anders.

"Wir wissen aus unserer Betriebsräte-Umfrage, dass die Panikszenarien der Arbeitgeber zur Lage der Branche stark überzeichnet sind. Unsere berechtigte Forderung nach 8 Prozent mehr Geld für die inflationsgeplagten Beschäftigten ist von den Unternehmen absolut leistbar", so der IG Metall-Bezirksleiter Johann Horn weiter. "Sollten die Arbeitgeber weiter auf Zeit spielen, bereiten wir uns in Bayern auf Warnstreiks vor."

Letzte Änderung: 26.10.2022