Warnstreiks kommen

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28.10.2022 Die heiße Phase der Tarifrunde Metall- und Elektroindustrie 2022 hat begonnen. In einem Medientalk haben wir heute die Presse über unsere Planungen informiert. Wir werden zu Warnstreiks aufrufen.

Die heiße Phase der Tarifrunde Metall- und Elektroindustrie hat begonnen. In einem Medientalk haben wir heute die Presse über unsere Planungen informiert.

  • Planungen der IG Metall Mannheim zu Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie laufen
  • 1. Bevollmächtigter Thomas Hahl: Angebot der Arbeitgeber ist eine Provokation
  • Friedenspflicht endet am heutigen Freitag, 28.10.2022, 24:00 Uhr
  • Insgesamt etwa 20.500 Beschäftigte in der Branche im Zuständigkeitsbereich der IG Metall Mannheim
  • Warnstreiks z.B. bei Zulieferern, Automobilunternehmen, aber auch in Unternehmen mit Hochqualifizierten und großen IT-Bereichen

"Der November wird heiß", kündigt Thomas Hahl, 1. Bevollmächtigter und Geschäftsführer der IG Metall Mannheim an. "Das gestern Nachmittag präsentierte Angebot der Arbeitgeber ist eine Provokation. Unsere Planungen laufen daher gerade auf Hochtouren. Nach Ende der Friedenspflicht werden wir in den nächsten Tagen und Wochen die Beschäftigten in den Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie zur Teilnahme an Warnstreiks aufrufen." Hahl ist selber Mitglied der Tarif- und Verhandlungskommission der IG Metall Baden-Württemberg und berichtete auf einem heutigen Medientalk hautnah von der gestrigen dritten Tarifverhandlung.

"Die Beschäftigten verlangen endlich Wertschätzung", sagt Stefan Schneider, Betriebsrat und IG Metall-Vertrauenskörperleiter von Caterpillar Energy Solutions in Mannheim. "Das Stimmungsbild im Betrieb ist eindeutig: Wir brauchen eine kräftige Entgelterhöhung und wir sind bereit, uns dafür mit aller Kraft einzusetzen. In den Köpfen der Kolleginnen und Kollegen bei uns herrschen große Sorgen, wie sie ihre Belastungen in Zeiten von Krieg und Rekordinflation reduzieren können. Gleichzeitig sehen sie, wie viele Unternehmen in der Branche wieder fette Gewinne machen."

Lars Erik Schloz, Vertrauensmann der IG Metall bei ZF WABCO in Mannheim-Friedrichsfeld, bestätigt dies und äußert Unverständnis über die Arbeitgeberseite: "Die Kolleginnen und Kollegen bei uns waren in den letzten Monaten sehr flexibel. War kein Material da, haben viele ihre Gleitzeitkonten abgebaut und sind nach Hause gegangen. Wenn wiederum Mehrarbeit notwendig war, haben dies viele sehr kurzfristig möglich gemacht und Mehrarbeit für das Unternehmen geleistet."

Daniel Warkocz. 2. Bevollmächtigter und Geschäftsführer der IG Metall Mannheim, betont die Tatsache, dass die 8 %-Forderung in dieser Tarifrunde eine solidarische Forderung sei: "Bei John Deere Mannheim beispielsweise brummt es. Nicht nur hier, sondern auch bei Caterpillar und anderen Unternehmen gab es Stimmen, die eine zweistellige Tarifforderung debattiert hatten. Hätten wir heute im Oktober die Forderungsdebatte, würden wir gegebenenfalls eine andere, womöglich zweistellige Forderung aufstellen. Wohlwissend, dass es den Betrieben zurzeit, aber sehr unterschiedlich geht, haben sich alle Beschäftigten solidarisch hinter die 8 % gestellt."

"Nicht nur in den klassischen Produktionsbereichen, sondern auch in Unternehmen mit Hochqualifizierten, Softwareentwicklung, großen IT-, Forschungs- und Entwicklungsbereichen, werden wir zu Warnstreiks aufrufen", ergänzt Dr. Janna Köke, Kassiererin und Geschäftsführerin der IG Metall Mannheim. Sie berichtet, dass auch Unternehmen wie ABB, Leica Microsystems oder Alstom-Bombardier aus Mannheim der Metall- und Elektroindustrie zugehörig seien.

"In Summe arbeiten derzeit etwa 20.500 Beschäftigte in unserem Zuständigkeitsbereich der IG Metall Mannheim in tarifgebundenen Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie", berichtet Thomas Hahl. "Der Arbeitgeberverband Südwestmetall sorgt gerade dafür, dass die Menschen in den Betrieben wütend werden. Die Arbeitgeber sind verantwortlich dafür, dass der November zu einem Monat der Auseinandersetzung und der Warnstreiks wird. Wir werden sowohl bei kleineren Zulieferern, über mittlere Unternehmen wie Walter Perske mit 90 oder ZF WABCO mit etwa 300 Beschäftigten, bis hin zu Caterpillar mit etwa 1000, John Deere mit 3700 oder beim "Benz" mit knapp 8400 Beschäftigten, in Warnstreiks gehen. Sollte es bis Mitte November keine Tarifeinigung geben, planen wir außerdem, alle Beschäftigten zu einer zentralen Kundgebung in Mannheim aufzurufen."

Also: Augen und Ohren aufhalten: In den nächsten Tagen und Wochen geht es rund.

#tarifrunde2022 #Industriestadt #arbeiterstadt #solidaritätgewinnt

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Letzte Änderung: 28.10.2022