3. Warnstreik bei Südkabel
Aller guten Dinge sind drei: Nach dem gestrigen Auftakt der Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie in Mannheim hat heute Mittag der dritte Warnstreik bei Südkabel in Mannheim-Neckarau stattgefunden. Rund 80 Beschäftigte waren dem Aufruf der IG Metall gefolgt. Dr. Janna Köke, Kassiererin und Geschäftsführerin der IG Metall Mannheim, forderte eindringlich die Rückkehr der Arbeitgeberseite an den Verhandlungstisch. Man werde derweil alle notwendigen, nächsten Schritte für einen längeren Arbeitskampf vorbereiten, sollte sich Südkabel nicht bewegen.
Wolfram Riegler, Betriebsratsvorsitzender und Mitglied der Tarif- und Verhandlungaskommission, berichtete über die letzte Betriebsversammlung sagte: "Ich möchte mir nicht vorstellen, wie eine Zukunft ohne IG Metall aussähe. Wir hätten deutlich schlechtere Regelungen. Mit dem Betriebsrat alleine wird es keine Entgeltverhandlungen geben. Das ist nicht zulässig. Das Betriebsverfassungsgesetz sieht vor, dass nur die Tarifpartner das machen. Hinzu kommt: Die Kolleginnen und Kollegen haben es verdient, gehört zu werden, sich bei allen Tarifsachen zu beteiligen, und nur die Mannschaft kann entscheiden. Das ist unsere ureigenste Aufgabe als IG Metall. Wir gehen nur gemeinsam als Metallerinnen und Metaller in die Verhandlungen. Wenn wir etwas ereichen wollen, müssen wir zusammenstehen. Die Aufträge sind da, die Leute sind da. Jetzt brauchen wir die Wiederherstellung der Tarifbindung und eine echte Aufstellung für die Zukunft."
Ralf Heller, Betriebsratsvorsitzender des Uniklinikums Mannheim, und ehrenamtlicher Kreisvorsitzender des DGB Mannheim, sicherte die Unterstützung aller Gewerkschaften bei dieser Tarifauseinandersetzung zu. Er erinnerte daran, dass "Tarifverträge sozialen Frieden schaffen. Die aktuellen Herausforderungen wie die Bewältigung des Klimawandels geht nur mit guten Produkten und nur mit guten Arbeitsplätzen. Deshalb kann es nur eins geben: Mit Gewerkschaft. Mit Tarifvertrag in die Zukunft. Auf der Homepage wirbt Südkabel mit Rechtschaffenheit und Ethik sowie dem Recht auf Kollektivverträge. Kehren Sie also endlich zum Flächentarifvertrag zurück, verehrte Arbeitgeber!"
Dr. Janna Köke, Kassiererin und Geschäftsführerin der IG Metall Mannheim, forderte das Unternehmen auf, die Strategie der Spaltung der Belegschaft und der Hetze gegen die IG Metall Mannheim zu unterlassen: "Das Grundgesetz
schützt mit Artikel 9 ganz besonders die Tarifautonomie. Es ist ein Grundrecht, in Gewerkschaften gemeinsam für Tarifverträge einzutreten und auch notfalls in Streiks vor dem Tor zu stehen. Wir brauchen ein Gleichgewicht
zwischen Arbeitgebern und Beschäftigten. Und das geht bei Südkabel nur mit der IG Metall.
Die IG Metall, das seid ihr, Kolleginnen und Kollegen. Wenn sich in den nächsten Tagen nichts tut, werden wir gemeinsam den nächsten Schritt gehen und den Arbeitskampf fortführen."
Alle Redner/innen forderten die Geschäftsleitung noch mal eindringlich auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren und die Tarifbindung wiederherzustellen. Die IG Metall bereitet derweil alle notwendigen, nächsten Schritte im Arbeitskampf vor. Wir sind bereit!
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Letzte Änderung: 03.11.2022