Vereinbarung für EvoBus steht

IG Metall: Pressemitteilung

01.03.2023 Standort- und Beschäftigungssicherung für Mannheim: Keine betriebsbedingten Kündigungen bis 2033, Investitionen u. Sicherung von Know-how - Hahl: Schmerzlich, aber Bekenntnis zum Industriestandort

Mannheim, den 01.03.2023
IG Metall-Pressedienst Nr. 03/2023

Vereinbarung für EvoBus in Mannheim steht

  • Einigung zwischen Geschäftsführung und Gesamtbetriebsrat der EvoBus GmbH
  • Standort- und Beschäftigungssicherung für Mannheim: Keine betriebsbedingten Kündigungen bis 2033
  • Investitionen in Standorte Mannheim und Neu-Ulm: Sicherung von Know-how und Entwicklung zum E-Kompetenzzentrum
  • Hahl: Schmerzlicher Einschnitt, aber adäquater Ersatz geschaffen - Bekenntnis zum Industriestandort Mannheim

Nach langen und intensiven Verhandlungen zwischen Unternehmensseite und Arbeitnehmern/innen steht nun eine Einigung bei der EvoBus GmbH im Daimler Truck-Konzern. Diese hat erhebliche Auswirkungen auf den Standort Mannheim. Wie heute bekannt gegeben wurde, bleibt es bei der Entscheidung zur Verlagerung des kompletten Rohbaus nach Tschechien. Im Gegenzug verpflichtet sich Daimler Truck u.a. zu einer Verlängerung der Beschäftigungssicherung bis 2033 sowie umfassenden Investitionen und Sicherungen für die Standorte Mannheim und Neu-Ulm.

Thomas Hahl, 1. Bevollmächtigter und Geschäftsführer der IG Metall Mannheim, kommentiert in einer ersten Stellungnahme die Einigung so:
"Die Verlagerung des Rohbaus ist ein schmerzlicher Einschnitt, aber wir konnten im Gegenzug einen adäquaten Ersatz von Beschäftigung am Standort vereinbaren. Mannheim wird zum Kompetenzzentrum für E-Stadtbusse im gesamtem Produktionsverbund ausgebaut. Damit ist es uns gelungen, die Fertigungstiefe zu sichern und ein Zukunftsbild mit den notwendigen Investitionen zu regeln."

Was für die Beschäftigten besonders wichtig sei, bemerkt Hahl, sei die Verlängerung der bestehenden Zukunftssicherung von 2024 bis nun Ende 2033: "Damit sind betriebsbedingte Kündigung ausgeschlossen. Die Standort- und Beschäftigungssicherung bis Ende 2033 ist auch ein klares Bekenntnis zum Industriestandort Mannheim. Wir waren als IG Metall von Anfang an bei den Gesprächen und Verhandlungen dabei. Es waren harte Verhandlungen und Auseinandersetzungen für die beiden Standorte, aber ich glaube, es hat sich gelohnt."

Bruno Buschbacher, Gesamtbetriebsratsvorsitzender der zu Daimler Buses gehörenden
EvoBus GmbH: "Mit dem Zukunftsbild für EvoBus haben wir in Summe ein tragfähiges
Ergebnis erreicht. Beide Seiten mussten sich in den Verhandlungen bewegen. Wir sichern die Traditionsstandorte Mannheim und Neu-Ulm langfristig ab und geben den Kolleginnen und Kollegen eine verlässliche Zukunftsperspektive. Beide Standorte haben nun eine führende Rolle bei der Entwicklung und Produktion künftiger Produkte. Ein solches Ergebnis war nur möglich, weil die Kolleginnen und Kollegen über beide Standorte hinweg geschlossen und solidarisch für ihre Interessen eingetreten sind."

"Wir als Gesamtbetriebsrat von EvoBus müssen die Verlagerung des Rohbaus ins Ausland akzeptieren, weil das Unternehmen nur so die notwendige Wettbewerbsfähigkeit zurückgewinnen kann. Eine Blockade hätte für EvoBus in den kommenden Jahren nur noch mehr Unsicherheit gebracht und letztlich ein Sterben auf Raten bedeutet. Wir bedauern diesen Schritt, müssen aber der Realität ins Auge sehen. Nun ist es die Aufgabe des Managements, die notwendigen Investitionen an den deutschen Standorten zu tätigen, für die vereinbarte Ersatzbeschäftigung zu sorgen und EvoBus in eine erfolgreiche Zukunft zu führen", sagt Buschbacher.

Letzte Änderung: 01.03.2023