Warnstreik bei Stelotec
Warnstreik bei Stelotec
Die 39 Beschäftigten des Rohrleitungs- und Rohrleitungssystemherstellers SteloTec mit Sitz auf der Friesenheimer Insel in Mannheim haben bereits im Winter 2021 durch Zufall erfahren, dass der Arbeitgeber still und heimlich aus dem
Arbeitgeberverband ausgetreten ist.
Damalige Verhandlungen führten zum Eklat, Arbeitgeber und die IG Metall konnten keine Einigung erzielen.
"Mit diesem feigen und hinterhältigen Austritt aus dem Verband hat der Arbeitgeber zu Recht das Vertrauen der Belegschaft verspielt. Und er hat in der Zwischenzeit nichts dafür getan, dieses Vertrauen wieder aufzubauen. Im Gegenteil! Er verspielt euer Vertrauen mehr und mehr, jeden Tag!" sagt Daniel Warkocz, der zweite Bevollmächtigte der IG Metall Mannheim beim heutigen Warnstreik.
Mit dem Austritt aus dem Arbeitgeberverband SüdwestMetall finden Tarifverträge, die nach diesem Zeitpunkt abgeschlossen werden, keine Anwendung mehr. Für die Beschäftigten bedeutet dies konkret, dass sie keinen Anspruch auf das Tarifergebnis der Metall- Und Elektroindustrie und damit weder eine Entgelterhöhung von 5,2% 2023 und 3,3% in 2024 erhalten oder einen Anspruch auf Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3.000 Euro haben. Gerade jetzt, wo die Preissteigerungen für alle spürbar sind, hat die IG Metall die Verhandlungen wieder aufgenommen.
Für die Firma Stelotec ist eine Rückkehr in den Arbeitgeberverband keine Option. Stattdessen bietet der Arbeitgeber an, die Inflationsausgleichprämie in Höhe von 3.000 Euro über 18 Monte auszuzahlen und im Dezember 2025 eine Entgelterhöhung von 2% zu zahlen.
"Dieses "Angebot" des Arbeitgebers ist ein Affront und es ist erbärmlich, wie man euch als Beschäftgite so einfach abfertigen möchte. Nicht mit uns, Kollegen! Wir haben eine Bonitätsauskunft von Creditreform angefordert und dabei erfahren, dass das Unternehmen eine überdurchschnittlich gute Bonität hat. Das bekommt kein Betrieb attestiert, das am Hungertuch nagt und kurz vor der Schließung steht!", so Nadine Ofenloch, Gewerkschaftssekretärin und Verhandlungsführerin der IG Metall Mannheim.
Stefan Schneider, der Verauensekörperleiter von Caterpillar ist mit drei weiteren Kolleg*innen zum Warnstreik gekommen, sie haben dafür extra ihre Sitzung unterbrochen. "Wenn ihr uns braucht, stehen wir an eurer Seite! Das ist bei uns Metallern so, nur so sind wir stark!" Dafür bekommen die Caterpillar-Kolleg*innen viel Applaus.
Aus dem Seniorenarbeitskreis sind die Kollegin Hidding und der Kollege Schubbert angereist. Sie diskutieren mit den Streikenden und berichten von ihren Erfahrungen.
Ralf Heller vom Mannheimer DGB stärkt den Kollegen in seinem Redebeitrag den Rücken und macht die Bedeutung des Streikrechts für eine Demokratie deutlich. "Das Steikrecht ist im Grundgesetz festgeschrieben. Nur so gelingt es, gute Arbeitsbedingungen in unseren Betrieben zu schaffen. Es ist richtig und wichtig, was ihr hier tut!".
Abschließend ist den Kollegen von Stelotec klar: "Wir waren heute nicht das letzte Mal draussen! Wir sehen uns hier schon bald wieder!"
Solidarität gewinnt!
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Letzte Änderung: 10.05.2023