Tarifrunde Leiharbeit

IG Metall: Gute Arbeit fuer alle

24.05.2023 Die Leiharbeiter in der Metall- und Elektroindustrie machen jetzt bundesweit mit Aktionen Druck. Denn die Leiharbeitgeber wollen keinen Cent zahlen - und zeigen auf die Metallarbeitgeber.

Tarifrunde Leiharbeit: Inflationsprämie

Leiharbeitgeber wollen nichts zahlen - bundesweite Aktionen

Die Verhandlungen über eine Inflationsausgleichsprämie für Leihbeschäftigte
drohen zu scheitern. Die Leiharbeitgeber wollen keinen Cent zahlen - und zeigen auf die Metallarbeitgeber. So nicht. Die Leiharbeiter in der Metall- und Elektroindustrie machen jetzt bundesweit mit Aktionen Druck.

Leihbeschäftigte haben genauso eine Inflationsausgleichsprämie verdient wie die Stammbeschäftigten, sagt die IG Metall - und hat dazu Verhandlungen für die Leihbeschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie durchgesetzt.

Doch die Verhandlungen stehen jetzt vor dem Scheitern: Auch in der dritten Verhandlungsrunde haben die Leiharbeitgeberverbände BAP und iGZ weiter die Zahlung einer Inflationsausgleichsprämie verweigert. Sie schieben die Schuld ihren Kunden der Metall- und Elektroindustrie zu. Doch auch die Metallarbeitgeber wollen nichts für ihre Leihbeschäftigten zahlen.

Jetzt bundesweit Aktionen

"Immer nur die gleichen Ausreden", kritisiert IG Metall-Verhandlungsführer Juan-Carlos Rio Antas. "Die Haltung der Arbeitgeber ist ignorant, ungerecht und respektlos. Das müssen wir jetzt in den Betrieben deutlich machen!"

Die IG Metall will jetzt den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen und ruft deshalb diese Woche die Leihbeschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie bundesweit zu Aktionen auf.

Auch die Stammbeschäftigten der Metall- und Elektrobetriebe unterstützen die Forderung der Leihbeschäftigten. Und viele werden die Aktionen ihrer Kolleginnen und Kollegen in Leiharbeit solidarisch unterstützen.

IG Metall fordert 3000 Euro auch für Leiharbeiter

3000 Euro Inflationsausgleichsprämie, netto. Das hat die IG Metall in den Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie durchgesetzt, aufgeteilt auf zwei Tranchen zu 1500 Euro im Februar 2023 und im Februar 2024. Allerdings gelten die Metall-Tarifverträge nur für die Stammbeschäftigten - nicht jedoch für die Leihbeschäftigten, für die eigene Tarifverträge mit den Leiharbeitsverbänden BAP und iGZ gelten.

Jetzt will die IG Metall die 3000 Euro auch für die Leihbeschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie. Sie sind sogar noch mehr von der Inflation betroffen als die Stammbeschäftigten, da ihre Einkommen im Schnitt niedriger sind.

Zwar bis zu 9,25 Prozent mehr im Monat - aber gedeckelt

Bei den Monatslöhnen hat die IG Metall bereits gemeinsam mit den anderen DGB-Gewerkschaften ein deutliches Plus durchgesetzt. Im April stiegen die Tariflöhne um bis zu 9,25 Prozent.

Aber bei vielen Leihbeschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie kommt dieses Plus gar nicht an. Durch die tariflichen Branchenzuschläge, die die IG Metall speziell für die Leiharbeiter in ihren Industriebranchen durchgesetzt hat, liegt ihr Entgelt bereits jetzt schon fast auf dem Niveau vergleichbarer Stammbeschäftigter. Doch mehr geht nicht: Ihr Entgelt wird auf diesem Niveau betrieblich gedeckelt - und sie haben kaum etwas von ihrer Tariferhöhung. Auch deshalb ist es so wichtig, dass unsere Kolleginnen und Kollegen in Leiharbeit in der Metall- und Elektroindustrie die zusätzliche Inflationsausgleichsprämie ebenfalls bekommen.

Letzte Änderung: 24.05.2023