Stahl hat Zukunft, auch in Hockenheim!

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04.03.2024 Heute haben Betriebsrat und IG Metall Mannheim das Alternativkonzept der Arbeitnehmerseite zum Erhalt des Outokumpu-Standorts und der Produktion vorgestellt - Standort kann erhalten bleiben!

Alternativkonzept für Stahlstandort: Erhalt der Produktion und vieler Arbeitsplätze möglich, Betriebsrat und IG Metall fordern Zukunft für Outokumpu in Hockenheim

Neues Konzept der Arbeitnehmerseite sieht Erhalt des Outokumpu-Standorts Hockenheim und der Produktion vor'

Wichtige technische Anlagen und Maschinen sowie Know-how blieben vor Ort

Millioneneinsparungen und Kapazitätsanpassungen an den Stahlmarkt

IG Metall Mannheim: Schmerzhafte Einschnitte, aber Erhalt vieler Arbeitsplätze möglich

Nach wochenlangen Gesprächen und Vorarbeiten keimt nun Hoffnung in Hockenheim auf: Eine Arbeitsgruppe des Gesamtbetriebsrates der Outokumpu Nirosta GmbH, in der externe juristische- und betriebswirtschaftliche Beratung und die IG Metall vertreten sind, hat ein Alternativkonzept zum Standort- und Arbeitsplatzerhalt erarbeitet und der Arbeitgeberseite in der vergangenen Woche vorgelegt. Dieses Konzept wurde heute den Beschäftigten in Hockenheim durch Betriebsrat und IG Metall Mannheim vorgestellt.

Der finnische Edelstahlkonzern Outokumpu mit Deutschland-Zentrale in Krefeld hatte im Herbst bekannt gegeben, sein Stahlservice-Center im Industriegebiet Hockenheim-Talhaus bis Ende Juni 2024 komplett schließen zu wollen. Davon betroffen wären aktuell etwa 60 Beschäftigte. Von den Plänen ebenso betroffen ist u.a. das Werk in Schalksmühle-Dahlerbrück in Nordrhein-Westfalen sowie Teile der Belegschaft im hessischen Dillenburg.

Das Alternativkonzept wurde in den Beratungen der Arbeitnehmervertreter/innen von PCG Project Consult auf Grundlage der vom Arbeitgeber zur Verfügung gestellten Unterlagen erstellt und sieht im Gegensatz zu den drastischen Plänen des Konzerns den Erhalt des Standorts Hockenheim und etwa der Hälfte der derzeitigen Belegschaftsstärke mit knapp 23 Vollzeitarbeitsplätzen vor. Die Produktionskapazitäten würden an die aktuellen Erfordernisse des Stahlmarktes angepasst. Mit der Umsetzung des Arbeitnehmerkonzeptes würden zugleich Miet- und Dienstleistungskosten sowie weitere Kostenblöcke deutlich reduziert. Die Kosten pro Tonne bearbeitetem Stahl würden deutlich gesenkt. Insgesamt beinhalten die Alternativplanungen Einspareffekte allein in Hockenheim von knapp 6 Mio. Euro. Auch das Werk Dahlerbrück, dessen komplette Schließung bisher ebenfalls auf der Agenda steht, könne mit diesen Plänen erhalten bleiben.

"Damit ist klar: Eine Schließung ist vermeidbar", sagt Thomas Hahl, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Mannheim. "Das fundierte und durchgerechnete Konzept der Arbeitnehmer/innen würde zwar sehr schmerzhafte Einschnitte bedeuten. Doch eine Komplettschließung kann damit verhindert und der Standort langfristig gesichert werden. Wir werden nun alle Kraft aufwenden, um die Arbeitgeberseite von unserem Konzept zu überzeugen. Die Mannschaft in Hockenheim ist gut ausgebildet, dynamisch und flexibel. Bei einer möglicherweise wieder steigenden Nachfrage im Markt besteht die Möglichkeit, die Kapazitäten wieder zu erhöhen, um schnell und marktgerecht auf eine erhöhte Auftragslage reagieren zu können."

Dahingegen beinhaltetet der Plan des Arbeitgebers nach Ansicht der IG Metall einige Risiken: Keine regionale Fertigung von Blechen mit Überlängen und beidseitiger Folierung wäre mehr möglich. Zudem wären hohe Kosten für die Schließung des Standortes, u.a. Rückbaukosten, sowie der Verlust von gut ausgebildeten Mitarbeitenden und Know-How zu verzeichnen. Image- und Kundenverluste drohten.

"Das Konzept liegt auf dem Tisch. Der Arbeitgeber muss sich nun dazu äußern. Wir haben heute die Belegschaft informiert, dass es eine echte Alternative gibt. Wenn der Arbeitgeber seine Schließungspläne weiterhin verfolgt, wird er sich vor den Belegschaften in Hockenheim und Dahlerbrück rechtfertigen müssen", erklärt Benedikt Hummel, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Mannheim. "Wir fordern den Konzern auf, es sich anders zu überlegen und für die Menschen, Familien und die Region Rhein-Neckar die Signale auf Zukunft zu setzen. Stahl hat Zukunft, auch in Hockenheim".

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Belegschaft 04.03.2024

Belegschaft 04.03.2024

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Pressemitteilung Outokumpu

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Letzte Änderung: 04.03.2024