Warnstreik bei ART und Perske
30.10.2024:
Bereits morgens um 6 Uhr ist in der zweiten Industriestraße bei der ART GmbH in Hockenheim reges Treiben und das rote Zelt signalisiert von Weitem: das ist was los heute! Warnstreikaufrufe werden am Tor verteilt, jedes IG
Metall-Mitglied erhält einen Schal. Zwar lässt es sich um diese Jahreszeit noch ganz gut ohne Winterkleidung auskommen, doch die Freude über das Präsent ist groß. "Den lass ich an und trag ich heute Mittag beim
Einkaufen!", sagt eine Kollegin, die bereits viel Erfahrung mit Arbeitskämpfen bei der ART gesammelt hat. Die ART GmbH ist nicht Mitglied des Arbeitgeberverbands, aber die Tarifverträge der Metall- und Elektroindustrie werden
anerkannt. Deswegen folgen alle Beschäftigten dem Warnstreikaufruf und haben sich vor dem Werkstor zur Kundgebung versammelt. Pascal Hesse, der Betriebsratsvorsitzende begrüßt die Teilnehmenden und findet, dass auch die
Beschäftigten aus kleinen Betrieben wie der ART was vom Kuchen abhaben sollten. Er ist stolz, dass seine Kolleg*innen alle draußen sind und die Arbeit niedergelegt haben. "Das zeigt: wir stehen geschlossen hinter der Forderung
nach 7% mehr Entgelt und einer Erhöhung der Ausbildungsvergütung!". Nach dem Redebeitrag der Gewerkschaftssekretärin Nadine Ofenloch bedankt sich auch der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Tobias Bankwitz bei seiner
Belegschaft "Das war ein tolles Signal aus Hockenheim!" Sogar die Presse interessierte sich für den kleinen Warnstreik und berichtete am Abend in einem Bericht auf RNF live über die Aktivitäten des Tages.
31.10.2024
Wieder geht der Tag früh los. Die Pforten der Firma Walter Perske GmbH in der Friedrich-Ebert-Straße in Mannheim sind rot beleuchtet, eine Feuertonne, die mit LEDs betrieben wird, spendet Licht, aber keine Wärme.
Dafür gibt es Punsch und Kekse für die 8 Vertrauensleute, die die Warnstreikaufrufe und Schals vor Arbeitsbeginn an die Kolleginnen und Kollegen verteilen.
Pünktlich um 13.30 Uhr treffen sich die Beschäftigten, ausgestattet mit Schals und Trillerpfeifen. Sven Metzmaier, Vertrauenskörperleiter und stellvertretender Vorsitzender des Betriebsrates eröffnet die Kundgebung.
Er stellt die Forderung vor und berichtet über das unzureichende Arbeitgeber-Angebot. "Das ist doch ein Hohn, oder was sagt ihr dazu?!" Das Pfeifkonzert übertönt den Redner. Als Gast kommt nun Harry Krumbacher, ehemaliger
Betriebsrat bei John Deere und heute für das Soli-Komitee unterwegs, ans Mikrofon. Er macht deutlich, wie wichtig der gemeinsame Kampf für die eigenen Interessen ist und stellt die Arbeit des Solikomitees kurz vor. Die
Kundgebungsteilnehmer freuen sich über den Gast und begrüßen ihn herzlich. Nun berichtet Nadine Ofenloch, Gewerkschaftssekretärin die Belegschaft und bestärkt die Teilnehmer*innen in ihrer Entscheidung am
Warnstreik teilzunehmen "Streiken ist ein Grundrecht und gibt uns die Möglichkeit, mit der Arbeitgeberseite auf Augenhöhe zu verhandeln. Bei diesem Arbeitgeberangebot müssen wir Druck machen, Druck für ein gutes
Ergebnis!" Janna Köke, Kassierin der IG Metall Mannheim beschließt die Kundgebung und schickt die Teilnehmer*innen in ihr langes Wochenende.
Happy Halloween! Schluss jetzt mit den Gruselangeboten der Arbeitgeberseite, sonst gibt es Saures von uns!
Letzte Änderung: 31.10.2024