Kraft, Kompetenz, Kollegialität
Die Stimmung im Gewerkschaftshaus Mannheim ist sehr gut. Die Kollegen, die heute zusammenkommen, kennen und begrüßen sich herzlich. Man merkt sofort, dass die heutige Veranstaltung auf großes Interesse sorgt. Pünktlich um 9 Uhr eröffnet Benedikt Hummel, der für die KFZ-Branche zuständige Gewerkschaftssekretär, die Branchenkonferenz KFZ der IG Metall GS Mannheim. Er freut sich, dass die Konferenz auf so große Resonanz trifft und macht deutlich, dass diese Veranstaltung schon seit vielen Jahren den Auftakt für eine Tarifbewegung in der KFZ-Branche bildet. Sie ist bereits eine feste Institution.
Janna Köke ist Teil der Geschäftsführung der IG Metall Mannheim. Sie begrüßt alle Teilnehmer*innen der heutigen KFZ-Konferenz und macht deutlich, dass diese Tarifbewegung für die IG Metall Mannheim eine große Bedeutung hat. "Wir kämpfen in diesem Jahr 2025 für die Demokratie, für Gerechtigkeit und gegen rechte Meinungsmacher. Eine Tarifbewegung bedeutet, Demokratie in die Betriebe zu tragen und unter Beteiligung aller ein gutes Ergebnis für die Beschäftigten der KFZ-Branche zu erreichen. Das geht nur gemeinsam." sagt Janna in ihrer Eröffnungsrede. "Lasst uns Sicherheit für die Beschäftigten erzeugen, mit guten Tarifergebnissen!"
Die Konferenz ist gut besucht, die Teilnehmer*innen kommen von der Mercedes-Benz-Niederlassung, von MAN Truck + Bus Deutschland, von Iveco Nutzfahrzeuge, von der BMW-Niederlassung, von Volkswagen Automobile Rhein-Neckar und von Daimler Truck.
Christian Schwaab, der neue, für die KFZ-Branche verantwortliche Gewerkschaftssekretär aus der Bezirksleitung Baden-Württemberg, leitet die Diskussion mit den Teilnehmer*innen ein. Er gibt einen Gesamtüberblick über die Branche und ordnete diese in die gesamtwirtschaftliche Situation ein. Er freut sich über die rege Beteiligung und macht deutlich, dass die Mannheimer damit maßgeblich dazu beitragen, dass diese Tarifbewegung von Erfolg gekrönt sein wird.
Die Teilnehmer*innen ziehen sich in Arbeitsgruppen zurück und diskutieren über die betriebliche Situation. Aus allen Betrieben wird moniert, dass die Ausbildung abgebaut wird und Fachkräfte fehlen. Daraus resultiert die Diskussion, wie man mit guten Tarifverträgen die Attraktivität der Ausbildungs- und Arbeitsplätze steigern kann. Durchweg ist festzustellen, dass die wirtschaftliche Lage gut ist. Die Auslastung des Kundendienstes und des Services ist in der Branche sehr hoch. Das merkt der Kunde, der einen Termin in einem Autohaus benötigt, sofort: die Wartezeit auf einen Termin ist lang. Auch die Nachfrage nach Neu- und Gebrauchtwagen hat sich stabilisiert. Ein Problem, dass das KFZ-Handwerk belastet, ist die Abwanderung großer Konzerne. Hier muss eine politische Stabilität geschaffen werden, die Arbeitsplätze in Deutschland hält.
"Wir brauchen keine teuren Consulting-Firmen! Wir haben die Experten in unseren Reihen, ihr seid unsere Experten in wirtschaftlichen Fragen zur Branche!", sagt Benedikt und bedankt sich für die umfangreichen Berichte. Die Berichte sind die Grundlage für die Debatte um die Forderungsermittlung. Die Kolleg*innen machen deutlich, dass die wirtschaftliche Lage als Grundlage herangezogen werden muss, daher muss das Ergebnis höher ausfallen, als in der Metall- und Elektroindustrie. "Wir sind im Jugendbereich sehr gut organisiert. Heutzutage sind die meisten Azubis und Dualstudierende auf sich alleine gestellt. Daher machen wir uns stark für eine deutliche Erhöhung der Ausbildungsvergütung!", sagen zwei Kollegen aus der JAV beim BMW Mannheim.
Die Mannheimer Konferenz beschließt ihr Stimmungsbild und wird damit in der Tarifkommission des Bezirks Baden-Württemberg in der nächsten Woche gehen.
Letzte Änderung: 29.01.2025