Der 8. Mai: 80 Jahre Befreiung!
Der 8. Mai bedeutete für alle das Ende des Krieges. Und für viele - nicht zuletzt Gewerkschafter:innen - das Ende von faschistischer Unterdrückung und Verfolgung. Gewerkschafter:innen gehörten zu den ersten Opfern des
NS-Terrors.
Gewerkschaftshäuser wurden gestürmt. Tausende Mitglieder wurden bis 1945 verfolgt, in KZs und Zuchthäuser gesperrt, ermordet oder ins Exil getrieben. Der Widerstand gegen das NS-Regime war vielfältig, aber nicht
zahlreich - es brauchte die Befreiung von außen.
Neuanfang
Bereits vor dem 8. Mai wurden in den befreiten Regionen erste Gewerkschaftsorganisationen wiedergegründet. Es waren meist ehemalige BR-Mitglieder, die vielerorts die Produktion wieder in Gang setzten. Sie übernahmen aber auch
soziale Aufgaben und wurden sehr schnell in Entnazifizierungsprozesse eingebunden. Für die Alliierten waren die Gewerkschaften eine wichtige Stütze bei der Neuordnung.
Der 8. Mai ist für die IG Metall nicht nur ein Tag der Befreiung. Er ist auch ein Tag der Erinnerung und der Mahnung. Aus der Erinnerung an den nationalsozialistischen Terror ergibt sich eine dauernde Verantwortung für unser Land: Die Verantwortung, überall und jederzeit für die Würde jedes einzelnen Menschen einzutreten.
Die IG Metall kämpft heute wie jeher für die Gleichstellung der Menschen und die Freiheit von Diskriminierung - zum Beispiel mit der Initiative Respekt.
Genauso kämpfen wir für die Demokratie. Nur in der Demokratie können Beschäftigte ihre Interessen wirkungsvoll vertreten. Tarifverträge, Betriebsräte, Arbeits- und Gesundheitsschutz: Für all das können wir nur in einer freien Gesellschaft aktiv werden.
Demokratiefeinde, die nach autoritärer Führung rufen, lehnen diese Freiheit ab. In einer Diktatur gibt es keine freien Gewerkschaften.
Eine unsolidarische Gesellschaft bringt Menschen gegeneinander auf. Genau das spüren wir heute in Europa: Der gesellschaftliche Zusammenhalt und auch das Miteinander unserer Kolleginnen und Kollegen werden durch Hass und Hetze bedroht. Feindseligkeiten gegen bestimmte Gruppen, gegen vermeintlich Fremde oder als ungewohnt wahrgenommene Lebensformen nehmen zu.
Dagegen stehen wir zusammen.
Demokratie ist unser Sauerstoff
Nur in der Demokratie können wir unsere Anliegen (Tarifverträge, Betriebsräte, Arbeits- und Gesundheitsschutz usw.) wirkungsvoll vertreten.
Deshalb sind wir parteipolitisch unabhängig und ZUGLEICH parteiisch für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit.
Letzte Änderung: 06.05.2025