Sie beteiligten sich an einem einstündigen Warnstreik der IG Metall für eine tarifliche Altersteilzeitregelung. Auch die Beschäftigten der Spät- und Nachtschicht (ca. 80 Beschäftigte) werden zu einstündigen Warnstreiks aufgerufen.

Der Betriebsratsvorsitzende Michael Klatt eröffnete die Kundgebung und berichtete den Warnstreikenden vom bisherigen Verhandlungsverlauf. In seinen Ausführungen ging er auch auf die bisherige Praxis bei der Anwendung von Altersteilzeitregelungen bei der DPS ein. Er sagte: "Ohne das Instrument der Altersteilzeit wären die in der Vergangenheit durchgeführten Umstrukturierungen am Mannheimer Standort nicht zu bewerkstelligen gewesen. Die Belegschaft wäre noch weiter überaltert und junge Menschen dem Personalabbau zum Opfer gefallen." Unter dem Beifall der Anwesenden sprach er sich klar für eine tarifliche Anschlussregelung zur Altersteilzeit aus. Michael Klatt: "Ansonsten werden wir gezwungen sein, den Druck der Beschäftigten zur Durchsetzung eines neuen Tarifvertrages zu erhöhen".

Reinhold Götz, zweiter Bevollmächtigter der Mannheimer IG Metall kritisierte in scharfer Form die Erhöhung des Regelrenteneintrittsalters auf das vollendete 67. Lebensjahr durch die Bundesregierung und den Wegfall der Bezuschussung durch die Bundesagentur für Arbeit. Er betonte, dass dies von den Arbeitgeberverbänden uneingeschränkt befürwortet wird. Zu den vorliegenden Vorschlägen der Arbeitgeber, die Zugangskriterien für eine zukünftige Altersteilzeitregelung einschränken zu wollen, stellte er anhand dem Beispiel Deutz Power Systems dar, dass faktisch niemand mehr in diesem Betrieb in Altersteilzeit gehen könne. Er sagte: Die vorliegenden Vorschläge von Südwestmetall sind eine Mogelpackung, weil die geforderten Anspruchsvoraussetzungen bedeuten, dass ein Großteil der Beschäftigten nicht mehr in Altersteilzeit gehen kann. Ein solcher Tarifvertrag wäre das Papier nicht wert auf dem geschrieben stünde".

Nach ca. 1 Stunde kehrten die Beschäftigten an ihre Arbeitsplätze zurück.

Die Tarifverhandlungen werden heute nachmittag mit der 5. Verhandlungsrunde fortgesetzt. Für den Fall einer Nichteinigung, sind für die nächsten Tage weitere Warnstreiks in mehreren Betrieben im Bereich der IG Metall Verwaltungsstelle Mannheim geplant.