John Deere und Vögele demonstriert
Gegen 10:45 Uhr sammelten sich die Beschäftigten der Joseph Vögele AG am Werkstor, um gemeinsam zu den Kolleginnen und Kollegen der John Deere Werke zu demonstrieren. Der imposante Demonstrationszug legte, begleitet von der Verkehrspolizei, kurzzeitig den Verkehr lahm. Am Tor 1 der John Deere Werke wurden sie von ca. 1.500 Warnstreikenden empfangen und gemeinsam wurde dann zum Lindenhof demonstriert. Der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende der John Deere Werke, Willy Heinzmann begrüßte dort die Warnstreikenden und mit lautem Beifall wurde auch eine anwesende Delegation des IG Metall Seniorenarbeitskreises bedacht.
Andreas Rennig, Betriebsratsvorsitzender der Joseph Vögele AG erläuterte aus der betrieblichen Sicht die Notwendigkeit der Tarifforderung. Nach Aufgabe des seit mehr als zwei Jahrzehnten geltenden Haustarifvertrages ist diese Tarifrunde die erste Gelegenheit, unter dem Dach des Flächentarifvertrages an solch einer Tarifauseinandersetzung teilzunehmen.
Rainer Wietstock Betriebsratsvorsitzender der John Deere Werke Mannheim und IG Metall Tarifkommissionsmitglied mahnte, begleitet von lautstarken 8 Prozent Rufen der Warnstreikenden, deutliche Entgeltsteigerungen für die Beschäftigten an. Er forderte in Anbetracht der Finanzkrise Konsequenzen für die Bankmanager die tagein tagaus nach mehr Deregulierung und weniger Staat gerufen hätten, aber jetzt auf Kosten der Steuerzahler ihr Mißmanagement würden ausbügeln wollen. Die Tarifforderung hielt er für ausgewogen und dringend notwendig, weil "die Menschen dringend mehr Geld zum Leben brauchen und die Nachfrage angekurbelt werden muss, um eine mögliche Rezession zu vermeiden." Die von den Arbeitgebern angebotenen tabellenwirksamen 2,1 Prozent "reichen nicht einmal aus, die erwartete Inflationsrate auszugleichen." Er fragte: Wo sind die Unternehmensgewinne geblieben, die wir durch zunehmenden Streß und Arbeitsdruck erarbeitet haben?". Jetzt sei es an der Zeit, dass die Menschen ein Stück des Gewinnes bekämen. Seine Rede wurde mit lautstarkem Beifall bedacht.
Reinhold Götz, 2. Bevollmächtigter der Mannheimer IG Metall sagte unter lautem Beifall der Warnstreikenden, dass sich bisher in Baden-Württemberg mehr als 200.000 Metallerinnen und Metaller an Warnstreiks beteiligt haben. Bis Ende dieser Woche werde es in weiteren 20 Betrieben Mannheims Warnstreikaktionen geben. Den Arbeitgeber trug er auf, die letzte Chance vor einem möglichen Streik zu nutzen und bei der Tarifverhandlung am 11. November ein tragfähiges Angebot vorzulegen. "Wenn wir dort zu keinem Ergebnis kommen, gibt es eine Urabstimmung und ein Streik ist dann unausweichlich." Nach der gegen 12:30 Uhr beendeten Kundgebung nahmen die Beschäftigten nicht mehr die Arbeit auf.
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Letzte Änderung: 18.03.2013