Warnstreikimpressionen
ABB Ladenburg steht still
Thomas Hahl, zuständiger Gewerkschaftssekretär der Mannheimer IG Metall begrüßte vor dem Werkstor in Ladenburg nicht nur die Beschäftigten des Standortes, sondern auch Abordnungen des Konzernbetriebsrates, des ABB Betriebes Group Services sowie der ABB Power Technologie. Er zeigte sich überwältigt von der positiven Resonanz der TeilnehmerInnen. In der Folge fand er klare Worte zu der Finanzkrise und ihren möglichen Auswirkungen. "Zocker an der Börse sollen die aufgelaufene Zeche zahlen, nicht aber die Beschäftigten. Wir werden deshalb keine Zurückhaltung üben. Unsere Forderung ist berechtigt und ein wichtiger Beitrag zur Vermeidung einer drohenden Rezession."
Die Betriebsrätin und IG Metall Vertrauenskörperleiterin Diehlmann überbrachte den Streikenden mit viel Applaus bedachte Solidaritätsadressen der Beschäftigten anderer ABB Standorte.
Karlheinz Massoth, Betriebsratsvorsitzender des Ladenburger ABB- Standortes griff die Arbeitgeber scharf an. Er zeigte keinerlei Verständnis für das "angebliche" Lösungsangebot Südwestmetalls. Begleitet von lautstarkem Beifall sagte er: "So wie wir uns schon immer auf die IG Metall verlassen konnten, kann sich die IG Metall auf uns verlassen. Wenn wir gebraucht werden, steht dieser Betrieb für einen Streik zur Verfügung. Dies ist dann die richtige Antwort auf die mangelnde Kompromissbereitschaft der Arbeitgeber." Zur wirtschaftlichen Vertretbarkeit der IG Metall Forderung erklärte er: " Der ABB- Konzern jammert auf höchstem Niveau. Zwar sind die Zuwächse nicht mehr rekordverdächtig wie gewünscht, aber immer noch kräftig. Gerade ABB kann Entgeltsteigerungen in der von uns geforderten Größenordnung spielend verkraften."
Peter Toussaint, 1. Bevollmächtigter und Verhandlungskommissionsmitglied der IG Metall bedankte sich bei allen Anwesenden und verwies darauf, dass das Ziel der IG Metall nicht ein Streik, sondern ein angemessener und vertretbarer
Kommpromiss ist. Sollten die Einigungsbemühungen am 11. November aber scheitern, "wird Mannheim und ABB Ladenburg ein Zentrum der Streikbewegung in Baden-Württemberg."
Die rund zwei Stunden andauernde Kundgebung wurde in der Folge beendet. Die Beschäftigten nahmen nicht wieder die Arbeit auf.
Bilder: helmut-roos@web.de und Betriebsrat ABB-Ladenburg
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Letzte Änderung: 18.03.2013