Firma Johann Stahl in Insolvenz

08.10.2001 Neunzig Beschäftigte sind davon betroffen

Eines der traditionsreichsten Mannheimer Unternehmen im Bereich des Kessel- und Behälterbaus für die chemische Industrie, die Firma Johann Stahl, ist seit dem 1. August 2001 in der Insolvenz. Davon betroffen sind 90 Beschäftigte darunter 14 Auszubildende.

Neben einem schwierigen Branchenumfeld ist sicher auch Missmanagement und der ständige Wechsel der Führungsmannschaft gepaart mit falschen Markteinschätzungen verantwortlich für dieses Desaster.
Dazu Peter Toussaint 1. Bevollmächtigter: "Die Belegschaft hätte Tag und Nacht für ein Almosen schuften können, sie hätte unter den gegebenen Umstände keine Chance gehabt. Es muss ein Konzept mit Perspektiven und ein Investor her".
Der Betriebsrat und die IG Metall wurden in den letzten sechs Jahren mit insgesamt acht neuen Geschäftsführern und deren unterschiedlichsten Geschäftsideen konfrontiert.
"Unsere Warnungen und Hinweise an die jeweils Verantwortlichen wurden schlichtweg ignoriert", sagt Peter Groß Betriebsratsvorsitzender bei Johann Stahl.
Dass trotz dieser katastrophalen Rahmenbedingungen über Jahre hinweg hervorragende Produkte mit hoher Qualität hergestellt wurden, ist einzig und allein der Belegschaft zu verdanken. Bei Johann Stahl arbeiten Fachkräfte, die zur Hoffnung Anlass geben, dass der Betrieb dauerhaft fortgeführt werden kann.

Die ausgezeichneten Kundenbeziehungen, das Engagement der Mitarbeiter, die Unterstützung durch den Insolvenzverwalter und die Ausrichtung auf geordnete Besitzerverhältnisse können aus der Krise noch eine Chance werden lassen.

Letzte Änderung: 21.03.2013