Der 2. Vorsitzende der IG Metall, Jürgen Peters hat auf einer tarifpolitischen Veranstaltung des IG Metall Bezirkes Hannover zu der Tarifrunde 2002 und dem Bündnis für Arbeit referiert. Nachfolgend Auszüge:

Mit der IG Metall wird es im Bündnis für Arbeit keine Absprachen zur Tarifpolitik geben. Tarifpolitik wird nicht am Bündnistisch, sondern in Verhandlungen zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften gemacht.Die IG Metall braucht kein Bündnis für Lohnverzicht oder Inaktivität.Das Bündnis für Arbeit muß sich vielmehr auf seine eigentlichen Aufgaben konzentrieren. Notwendig sind in erster Linie Initiativen für mehr Beschäftigung und zur Sicherung von Arbeitsplätzen.

Die bisher im Bündnis für Arbeit erreichten Ergebnisse sind weit hinter den Erwartungen der Gewerkschaften zurück geblieben. Die Arbeitslosigkeit wurde nicht wirklich abgebaut. Deutschland ist zwar Exportweltmeister, vernachlässigt aber seit Jahren die Entwicklung der Binnenkonjunktur. Daher ist eine Neuausrichtung der Wirtschaftspolitik, für eine aktive Wirtschafts- und Beschäftigungspolitik, notwendig. Zur Ankurbelung der Konjunktur müssen ohnehin geplante öffentliche Investitionen vorgezogen werden.

Zur Stärkung der Binnennachfrage sind darüber hinaus deutliche Einkommenserhöhungen notwendig. Zwar wird die wirtschaftliche Lage düsterer als noch vor einigen Monaten eingeschätzt. Die IG Metall hat sich mit ihrer Tarifpolitik aber immer an längerfristigen Entwicklungen und nie an vorübergehenden konjunkturellen Schwächephasen orientiert. Die tarifpolitischen Forderungen der IG Metall lassen sich nicht auf eine schlichte "Geld, Geld, Geld-Diskussion" verkürzen. Ein weiteres tarifpolitisches Ziel ist der Abschluss eines gemeinsamen Entgelttarifvertrages für Arbeiter und Angestellte. Arbeiter und Angestellte müssen endlich gleichgestellt werden. Dazu ist jetzt ein Einstieg in die Angleichung der unterschiedlichen Lohn- und Gehaltsstrukturen notwendig.