Die Firma Johann Stahl Kessel- und Apparatebau in Mannheim- Rheinau wird zum 31.3. d. J. ihre Tore endgültig schließen.
Damit beendet ein weiteres traditionsreiches Unternehmen des Industriestandortes Mannheim seine Tätigkeit.
Die Firma wäre in diesem Jahr 101 Jahre alt geworden.
Seit August letzen Jahres befindet sich das Unternehmen in der Insolvenz . Betroffen davon sind insgesamt 80 Beschäftigte und 14 Auszubildende.
Jahrzehntelang nicht durchgeführte Investitionen in Produktionsanlagen,Gebäuden und Mißmanagement haben letztendlich zu dieser Situation geführt.
Seit August letzten Jahres hat die IG Metall und der Insolvenzverwalter Herr Höfer versucht, das Unternehmen durch den Einstieg eines Investors fortzuführen. Leider hat dies trotz aller Bemühungen nicht zu dem gewünschten Erfolg geführt. Der letzte mögliche Investor hat diese Woche erklärt, dass er nicht an der Übernahme interessiert sei.
Damit ist eine Schließung nicht mehr abzuwenden.
Zum letzen Mal wird am Sonntag, dem 3.2.2002 ein Schwertransport das Unternehmen verlassen. Der letzte gefertigte Behälter für die Firma Bayernoil hat ein Gewicht von 450 Tonnen und eine Länge von 31 Meter. Der Behälter wird um 9:00 Uhr auf dem Werksgelände verladen und von dort zur Rhenania-Spedition transportiert, um per Schiff seinen Bestimmungsort zu erreichen.
Eigentlich ist so etwas immer ein positives Ereignis, in Verbindung mit der Schließung allerdings wird daraus für die Belegschaft, den Betriebsrat und die IG Metall Mannheim eine bittere Erfahrung.
Zu den Kunden des Unternehmens gehörten alle großen Chemieunternehmen wie z. B. BASF, Bayer und Höchst.
Die Belegschaft und das Unternehmen waren Jahrzehntelang für ihre qualitativ hochwertigen Produkte bekannt.
Am Sonntagmorgen wird nun mehr der letzte Auftrag ausgeliefert.