Unruhe bei John Deere in Mannheim
Heute Morgen (19. März 2002) gegen 9.15 Uhr versammelten sich ca. 600 Beschäftigte der Fa. John Deere Mannheim und forderten den Betriebsrat auf, über den aktuellen Stand der Tarifverhandlungen in Baden-Württemberg zu
berichten. Das Informationsbedürfnis hatte sich an dem, nach Ansicht der Belegschaft, völlig unbefriedigenden Arbeitgeberangebot der letzten Tarifverhandlung am 15.3 02 entzündet. Die kollektive Information bei dem
Betriebsrat hatte zur Folge, dass unter anderem die Montagebänder mehr als eine Stunde still standen. Der Betriebsratsvorsitzende Rainer Wietstock und der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Willy Heinzmann informierten die
anwesenden Belegschaftsmitglieder und stellten aus Sicht des Betriebsrates den bisherigen Verhandlungsstand dar.
Es wurde deutlich, das die Belegschaft gewillt ist, die IG Metall zu unterstützen. Die bisherige Politik des Arbeitgeberverbandes fand bei den Beschäftigten keine Zustimmung. Der zweite IG Metall Bevollmächtigte Reinhold
Götz kommentierte die betrieblichen Vorgänge wie folgt: "Die derzeitige Gemütslage der Belegschaft ist in Anbetracht des vorliegenden Arbeitgeberangebots erregt. Die Beschäftigten bei John Deere in Mannheim lassen
sich nicht mit tariflichen Almosen abspeisen und im Betrieb zu ständig neuen Höchstleistungen animieren". Rainer Wietstock führte aus: "Die Mogelpackung der Arbeitgeber würde insbesondere die befristet
Beschäftigten bei John Deere benachteiligen". Aus Sicht des Betriebsrates und der Beschäftigten muss die Zeit vor Ende der Friedenspflicht (28.3.02) intensiv genutzt werden, um möglichst am Verhandlungstisch ein
akzeptables Ergebnis zu erzielen.
Letzte Änderung: 21.03.2013