Gestern morgen ab 6:00 Uhr heute wurden die John Deere Werke Mannheim bestreikt. Ca. 1.800 Beschäftigte in drei Schichten waren aufgerufen sich an dem auf 24 Stunden befristeten Streik zu beteiligen. Alle Aufgerufenen folgten dem Streikaufruf. Nach Angaben der Streikposten kam es zu keinerlei Zwischenfällen vor den Werkstoren.

Gegen 10:00 Uhr versammelten sich die Beschäftigten der Frühschicht (ca. 700) in der Alten Feuerwache in Mannheim/ Neckarstadt. Musikalisch umrahmt von der Mannheimer Band "Rainer Wahnsinn" erklärten mehrere Redner ihre Solidarität mit den Streikenden. Joachim Horner Betriebsratsvorsitzender des größten Mannheimer Betriebes der Daimler Chrysler/ EVO Bus in Mannheim/ Waldhof zollte in seinem Grußwort den Streikenden Respekt und Anerkennung für das Engagement der John Deere Beschäftigten in dieser Auseinandersetzung.

Reinhold Götz der zweite Bevollmächtigte der Mannheimer IG Metall unterstrich in seiner mit viel Beifall bedachten Rede die Notwendigkeit dieses Streikkonzeptes (Wechselstreik). Scharf kritisierte er die Bundesregierung, die trotz ihres Wahlversprechens den "Antistreikparagraphen" ändern zu wollen, bisher nichts dergleichen getan habe. Er sagte: "Um Aussperrungen der Arbeitgeber zu verhindern sind wir gezwungen mit dem Instrument des Wechselstreiks wesentlich flexibler als bisher Betriebe zu kurzen Streiks aufzurufen". Götz kündigte auch für die kommenden Tage weitere Streiks in Mannheim an.

Rainer Wietstock Betriebsratsvorsitzender bei John Deere in Mannheim ergänzte in seiner Rede: "Wenngleich die Arbeitgeber meinten wir wären nicht in der Lage dieses flexible Streikkonzept umzusetzen, treten wir heute den Beweis an, das die IG Metall- Mitglieder auch mit dieser Streikform für die Durchsetzung ihrer Forderungen kämpfen können".
Gegen 12:00 Uhr wurde die Streikversammlung beendet. Die Werktore waren bis zur Aufnahme der Arbeit heute früh (7. Mai 2002) um 6:00 Uhr besetzt sein.