Tarifrunde 2002 Urabstimmung

IG Metall

23.05.2002 Peter Toussaint mit einer ersten Einschätzung

Auch in Mannheim wurde das Tarifergebnis der Baden-Württembergischen Metall- und Elektroindustrie von den Mitgliedern in der, am Dienstag und Mittwoch dieser Woche durchgeführten Urabstimmung angenommen.

In den 51 zur Urabstimmung aufgerufenen Betrieben waren aufgrund der Pfingstferien und feststehender betrieblicher Freizeitregelungen deutlich weniger Beschäftigte anwesend als bei der ersten Abstimmung. Von den insgesamt 10497 stimmberechtigten Mitgliedern beteiligten sich 85 Prozent (8929) an der Urabstimmung. Für die Annahme des Tarifergebnisses votierten 4310 Mitglieder, was einer Zustimmung von 41,1 Prozent entspricht. Mit Nein stimmten 4603 Kolleginnen und Kollegen.

Peter Toussaint, der erste Bevollmächtigte der Mannheimer IG Metall nannte als Gründe für die geringere Wahlbeteiligung und Zustimmung im Verhältnis zum Landesergebnis dass diese Urabstimmung in der Hälfte der Zeit aufgrund der vereinbarten Erklärungsfrist und dem daraus resultierenden Kommunikationsproblemen abgewickelt werden musste. Des weiteren spielte bei der Mobilisierung die aktuelle Prozentzahl eine deutlich größere Rolle als das mitvereinbarte aber nicht minder wichtige ERA- Projekt. "Dennoch ist das Abstimmungsergebnis in Anbetracht dieser Begleitumstände völlig in Ordnung. Es verdeutlicht nochmals, dass die Mannheimer MetallerInnen solidarisch aber kritisch den erzielten Abschluss werten". Die Aufteilung des Ergebnisses in lineare Entgelterhöhungen und strukturwirksame Entgeltrahmen- Bestandteile die auch in die Geldbeutel der Beschäftigten fließen und mittelfristig zur Umstellung aus das neue Entgeltsystem benutzt werden nannte er eine "Investition in die Zukunft für mehr Entgeltgerechtigkeit" die allerdings nicht ohne weiteres zu vermitteln sei. Mit Blick auf die ursprünglichen Angebote der Arbeitgeber beurteilte Peter Toussaint dieses Ergebnis als zufriedenstellend. "Gemeinsam haben wir erreicht, dass es nun eine reale Erhöhung der Einkommen gibt. Ohne das Engagement der Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben hätten wir ein solches Ergebnis nie erzielen können. Es wurde verhindert, dass künftige Tariferhöhungen nur im Rahmen des Produktivitätsfortschrittes erfolgen. Dies ist eine wichtige Weichenstellung für kommende Tarifauseinandersetzungen".

Letzte Änderung: 21.03.2013