Zeitungsanzeige zum Tarifergebnis

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24.05.2002 IG Metall Mannheim veröffentlicht Anzeige im Mannheimer Morgen

Die Mannheimer IG Metall veröffentlicht in der Samstagsausgabe der Tageszeitung "Mannheimer Morgen" eine Zeitungsanzeige zum Tarifergebnis der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg. Nachfolgend der Anzeigentext:

Akzeptables Ergebnis

Acht Tage Streik in Baden-Württemberg waren notwendig, um die Arbeitgeber zu einem für uns akzeptablen Kompromiss zu bewegen. Mehr als 200.000 Beschäftigte beteiligten sich an den Streiks. Bei uns waren Mitglieder der Betriebe John Deere, Alstom Power und ART direkt am Arbeitskampf beteiligt. Im Vorfeld hatten sich seit Anfang April viele Beschäftigte an Warnstreiks und der großen Kundgebung auf dem Mannheimer Marktplatz beteiligt. Dies alles hat maßgeblich dazu beigetragen, dass wir am 15. Mai einen fairen Kompromiss erzielen konnten.

Was waren die Zielsetzungen der IG Metall in dieser Tarifbewegung ?.

Wir wollten eine faire Beteiligung der Beschäftigten am wirtschaftlichen Wachstum. Die Einkommen sollten sich deutlich erhöhen.

Wir wollten Eckpunkte für das Reformprojekt "gemeinsamer Entgelt- Rahmentarifvertrag" durchsetzen, um damit die längst überholten Unterscheidungen zwischen gewerblichen Arbeitnehmern und Angestellten zu überwinden.

Was beinhaltet nun dieser Kompromiss:

1. Für den Monat Mai 2002 erhalten die Beschäftigten eine Pauschale von 120 Euro. Auszubildende und Teilzeitbeschäftigte erhalten diesen Betrag anteilig.

2. Für die Monate März, April und Mai 2002 gelten die bisherigen Lohn- Gehalts- und Ausbildungsvergütungen weiter.

3. Mit Wirkung ab 1. Juni 2002 erhöht sich das Tarifvolumen um insgesamt 4 Prozent für 12 Monate, wobei sich die tariflichen Grundentgelte dauerhaft um 3,1 Prozent erhöhen und die restlichen 0,9 Prozent in zwei Einmalzahlungen im Juli 2002 und April 2003 an die Beschäftigten weitergegeben werden. Diese Beträge fließen danach jährlich bis zur Anwendung des ERA in einen betrieblichen Anpassungsfond. Basis für die Einmalzahlungen sind das tarifliche Monatsentgelt sowie das anteilige Weihnachts- und Urlaubsgeld.

4. Ab 1. Juni 2003 erhöht sich das Tarifvolumen für sieben Monate um weitere 3,1 Prozent. Wobei sich die tariflichen Grundentgelte dauerhaft um 2,6 Prozent erhöhen und die restlichen 0,5 Prozent als Einmalzahlung im Monat September 2003 an die Beschäftigten weitergegeben werden. Dieser Betrag fließt jährlich in den Fond. Basis für die Einmalzahlung ist auch hier das tarifliche Monatsentgelt sowie das anteilige Weihnachts- und Urlaubsgeld.

5. Eckpunkte zum Entgelt- Rahmenabkommen (ERA). Damit wurde der Durchbruch für dieses umfangreiche Reformprojekt geschafft.

Der ERA- Tarifvertrag macht endlich Schluss mit der unterschiedlichen Bezahlung von Beschäftigtengruppen. Die historisch längst überholte Trennung zwischen Angestellten und Arbeitern, zwischen technischen und kaufmännischen Angestellten wird in der Metall- und Elektroindustrie in absehbarer Zeit der Vergangenheit angehören. Zukünftig werden alle Arbeitsaufgaben der Beschäftigten mit dem gleichen Maßstab bewertet, so dass eine ungerechte Bezahlung allein aufgrund der Zugehörigkeit zu einer Beschäftigtengruppe ausgeschlossen ist. Dies führt insbesondere zu einer Aufwertung von bisher unterbewerteter Facharbeit. Um die gerechteren Entgeltstrukturen finanzieren zu können, wurde die Einrichtung eines ERA- Anpassungsfonds auf betrieblicher Ebene vereinbart. Diesem Fond müssen die Arbeitgeber in den nächsten Jahren die vereinbarten Geldbeträge zuführen. Bei der Umstellung vom bisherigen auf das neue Entgeltsystem kommen die angesparten Geldbeträge insbesondere den Beschäftigten zugute, deren Arbeit zukünftig höher bewertet werden wird.

Mit diesen Vereinbarungen zum ERA hat die IG Metall eine Tarifreform auf den Weg gebracht die in die Zukunft weist.

Ohne das Engagement unserer Mitglieder wäre dieser Kompromiss nicht zu erreichen gewesen. Wir möchten uns bei den Mitgliedern und allen die uns darüber hinaus unterstützt haben herzlich bedanken.

Anhang:

Die Zeitungsanzeige zum herunterladen

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Letzte Änderung: 21.03.2013