Wirtschaft soll Stellen melden

IG Metall

17.07.2002 Vermittlungs- und Qualifizierungsoffensive hat Vorrang

Die IG Metall hat den Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) aufgefordert, die Vorschläge der Hartz-Kommission zur Reform der Arrbeitsmarktpolitik uneingeschränkt und engagiert zu unterstützen. "Die Wirtschafts- und Arbeitgeberverbände sollten nicht jeden Tag neue Forderungen zur Einschränkung der Tarifautonomie, zum Abbau des Kündigungsschutzes und zur Kürzung des Arbeitslosengeldes nachschieben", sagte IG Metall-Sprecher Claus Eilrich am Mittwoch in Frankfurt. Vorrang müsse in den nächsten Wochen vielmehr die von der Hartz-Kommission vorgeschlagenen Vermittlungs- und Qualifizierungsoffensive haben. Dabei sei besonders die Wirtschaft gefordert. "Sie steht jetzt auf dem Prüfstand", betonte der Gewerkschafter. Nach ihren Angaben gebe es 1,5 Millionen freie Stellen, die von den Unternehmen bisher nicht besetzt werden könnten. "Wir
erwarten, dass diese freien Stellen den Arbeitsämtern jetzt schnellstens gemeldet werden." Nur so könnten bisher arbeitslose Menschen für diese Stellen qualifiziert und wieder in Arbeit gebracht werden, erklärte Eilrich.

Die Reform der Arbeitsmarktpolitik muss nach Auffassung der IG Metall um eine Haushalts- und Finanzpolitik ergänzt werden, die Investitionen und Beschäftigung fördert. Bund, Länder und Gemeinden sollten ohnehin geplante Investitionen vorziehen und verstärken. Damit könne ein zusätzlicher Beitrag zur Ankurbelung der Konjunktur und zum Aufbau neuer Arbeitsplätze geleistet werden.

Letzte Änderung: 21.03.2013