Die Islinger- Gruppe in Insolvenz

26.07.2002 294 Beschäftigte sind davon betroffen

Die Geschäftsführung des Ernst Islinger Verbundes mit insgesamt 294 Beschäftigten, hat Heute (26.7.02) einen Insolvenzantrag bei dem Mannheimer Insolvenzgericht gestellt. Betroffen sind die Firmen VW- Zentrum Mannheim (125 Beschäftigte), Audi- Zentrum Mannheim (34 Beschäftigte), VW- und Audi- Händler Haussmann in Heidelberg (82 Beschäftigte), Ernst Islinger am Casterfeld (21 Beschäftigte) und das Porsche Zentrum Kurpfalz in Friedrichsfeld.

Die IG Metall und die betroffenen Betriebsräte sowie der Konzernbetriebsrat wurden von der Unternehmensleitung über die nun eingeleiteten Schritte informiert. Die Insolvenz hatte sich bereits seit längerer Zeit angebahnt. Nach Einschätzung der IG Metall und der Betriebsräte liegen die Ursachen in den seit längerer Zeit andauernden Auseinandersetzungen zwischen den Gesellschaftern und einem zu geringen Engagement derselben. Hinzu kommt eine Investitionspolitik in Gebäude und Ausstattung bei einer zu geringen Eigenkapitalquote, die offensichtlich die finanziellen Spielräume der Unternehmensgruppe überstieg. Unerwähnt soll nicht bleiben, dass auch die beteiligten Banken eine unrühmliche Rolle spielten.

Dazu Reinhold Götz, der zweite Bevollmächtigte der Mannheimer IG Metall: "Die derzeitige Geschäftsführung trifft keine Schuld an diesem Debakel. Dieses traditionsreiche Mannheimer Autohaus und seine Belegschaft wurden vor allem das Opfer von Gesellschaftern, denen wir mangelndes Engagement und Uneinigkeit vorwerfen. Der nun erfolgte Insolvenzantrag ist ein schwerer Schlag für die ohnehin gebeutelte Region".

Die IG Metall und die Betriebsräte appellieren an die Unternehmen VW und Audi sich der strategisch wichtigen Rolle des Ernst Islinger Verbundes für diese Marken in der Region bewusst zu sein. Dazu Götz: "Wir erwarten, dass sich VW und Audi an einer möglichen Auffanggesellschaft beteiligen".

Von dem Insolvenzverwalter erwartet die IG Metall, mit der Bildung einer Auffanggesellschaft möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten und so eine geordnete Fortführung zu gewährleisten. Die Kompetenz der Belegschaft, wie auch die Bereitschaft der IG Metall und der Betriebsräte diesen Prozess aktiv und konstruktiv mitzugestalten, steht dabei außer Frage.

Letzte Änderung: 21.03.2013