Betriebsrat der Draiswerke

05.05.2003 Dreiteilung der Draiswerke GmbH

Das Mannheimer Traditionsunternehmen Draiswerke wird zur Vermeidung einer Insolvenz in drei Einheiten aufgespalten.

Der Bereich Nassmahltechnik ist an den Schweizer Konzern Bühler AG verkauft, die Mischtechnik in den Besitz der Lödige GmbH übergegangen. Das verbleibende Unternehmen Draiswerke wird zu einer reinen Produktionseinheit umorganisiert.

Die Käufer der Sparten erwerben jeweils die Einheiten Vertrieb, Konstruktion, Technikum sowie Service und bieten insgesamt 59 Arbeitsplätze, die weiterhin im Speckweg angesiedelt bleiben.

Weil in der Produktionseinheit mehr Mitarbeiter an Bord sein werden als das Auftragsvolumen erfordert, ist Kurzarbeit geplant. Im Gegenzug wird für 18 Mo-nate auf den Ausspruch betriebsbedingter Kündi-gungen verzichtet.

Laut Peter Toussaint, 1. Bevollmächtigter der IG Me-tall Mannheim, wurde diese Radikalkur für die Drais-werke durch einen Gesellschafterbeschluss, kein Geld zuzuschießen einerseits und die Absenkung der Kreditlinien durch die Bankhäuser andererseits in Verbindung mit einem negativen Betriebsergebnis im Jahr 2002 nötig.
Nur mit viel Kreativität und Geschick konnte eine beschäftigungspolitische Katastrophe verhindert werden, so der Gewerkschafter weiter.

Für Dietmar Ofenloch, dem Betriebsratsvorsitzen-den, eine schwierige Situation. Einerseits hätte ich mir den Erhalt des Gesamtunternehmens ge-wünscht. Andererseits ist diese Lösung immer noch besser, als der Verlust vieler Arbeitsplätze.

Derzeit sind bei den Draiswerken auf dem Waldhof noch ca. 160 Arbeitnehmer plus 20 Auszubildende beschäftigt. Der Belegschaft wurde die neue Situation erläutert. Ab Mai 2003 soll die komplette Planung umgesetzt sein. Die entsprechenden Kaufverträge sowie ein Interessenausgleich sind unterschrieben.

Letzte Änderung: 21.03.2013