Tarifabschluss in der Zeitarbeit

IG Metall

28.05.2003 Bundesverband Zeitarbeit und DGB vereinbaren Tarifvertrag

Der Tarifvertragsabschluss zwischen den DGB-Gewerkschaften und dem Bundesverband Zeitarbeit (BZA) ist von der IG Metall als "erster flächendeckender Tarif­vertrag zur Zeitarbeit" begrüßt worden. Durch diesen Tarifvertrag würden den Zeitarbeit­nehmern endlich konkrete tarifliche Regeln und damit Sicherheit vor Lohndumping geboten, sagte der 2. Vorsitzende der IG Metall, Jürgen Peters, in Frankfurt.

Nach Angaben der IG Metall tritt der Tarifvertrag für rund 200 Zeitarbeitsunternehmen und die dort Beschäftigten (bis zu 100.000 Zeitarbeiter) am 1. Januar 2004 in Kraft und ist erstmals zum 31. Dezember 2007 kündbar. Die neun festgelegten Entgeltgruppen erhalten einen Stundensatz zwischen 6,85 Euro (Gruppe 1) und 15.50 Euro (Gruppe 9) im Jahr 2004. Nach jährlichen Erhöhungen von 2,5 Prozent erhält die Entgeltgruppe 1 im Jahr 2007 einen Stundensatz von 7,38 Euro und die Entgeltgruppe 9 einen Stundendsatz in Höhe von 16,69 Euro. Zum Grund­satz "gleicher Lohn für gleiche Arbeit" (equal pay) haben die Tarif­vertragsparteien eine Ver­hand­lungsverpflichtung bis spätestens 1. Oktober 2004 vereinbart.

Mit diesem Tarifabschluss habe die Zeitarbeit die Riesenchance ergriffen, aus der "Schmuddelecke" herauszukommen, stellte Peters fest. Verleiher und Entleiher sowie die Zeitarbeitnehmer und -arbeitnehmerinnen könnten jetzt auf einer soliden Grundlage zusammenarbeiten. Die IG Metall behalte selbstverständlich auch die Stammbelegschaften im Blick, sagte Peters. Mit diesem Tarifabschluss werde verhindert, dass durch die Kon­kurrenz "billiger" Zeitarbeit die Stammbelegschaften in einen Verdrängungswettbewerb gedrängt werden.

Peters begrüßte, dass auch die Interessengemeinschaft Zeitarbeit (igz) - die mehr die mittelständischen Unternehmen vertritt - ebenfalls bereit ist, mit den DGB-Gewerkschaften einen Tarifvertrag zu vereinbaren. Die IG Metall rechne aufgrund von verschiedenen Gesprächen mit der igz noch im Mai mit einem konkreten Ergebnis, betonte der Gewerk­schafter.

Letzte Änderung: 21.03.2013