ABB Dienstleister hart betroffen!
Für den ABB Bereich Group Service Center mit seinen umfangreichen Dienstleistungsaktivitäten ist ein Interessenausgleich und Sozialplan vereinbart.
Damit stehen für den zweiten Mannheimer ABB Betrieb die Personalabbaumaßnahmen fest.Nach Mitteilung der IG Metall sollen von den ca. 625 Betroffenen binnen eines Jahres nur noch ca. 190 Beschäftigte bei den ABB Dienstleistern verbleiben.
"Das ist der härteste Personalabbau bei ABB im Rahmen des Kostensenkungsprogramms Step Change" konstatiert der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Mannheim Peter Toussaint. "Auch wenn nicht alle 435 Arbeitsplätze auf Dauer wegfallen, so ist dies dennoch die einschneidenste Maßnahme für einen einzelnen Betrieb. Wir reden hier über den Abbau von 70 % der Beschäftigungsverhältnisse!" Von Kündigungen bedroht sind ca. 100 Beschäftigte, deren Arbeitsplätze auf Dauer entfallen. Ungefähr 60 Menschen sind anderen ABB Einheiten in der Region zugeordnet und können damit ihre Arbeit - wenn auch unter anderen Bedingungen - behalten. Die restlichen Arbeitsverhältnisse will ABB auf andere Unternehmen durch einen sogenannten Betriebsübergang übertragen.
Mehrheitlich handelt es sich um Tätigkeitsfelder im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie.So soll der Teil an Dienstleistungen, der für die EDV-Anwendungen der ABB die Entwicklung und Pflege sicherstellt an das Wiesbadener Unternehmen CSC Ploenzke veräußert und damit ca. 130 Arbeitnehmer inklusive 30 Auszubildende dort weiterbeschäftigt werden.
"ABB glaubt", so der Gewerkschafter Toussaint, "dass ein externer Spezialist die in Rede stehenden Dienstleistungen kostengünstiger anbieten könne, als eine eigene Einheit vor Ort. Wesentlich für uns als IG Metall und unsere Betriebsräte ist die Tatsache, dass mit der beabsichtigten Transaktion Arbeitsplätze erhalten werden können!" Für weitere Geschäftsbereiche bestehen ähnliche Planungen zur Ausgliederung, sind aber noch nicht so weit gediehen. Hier wird für die verschiedenen Aktivitäten in den nächsten Tagen mit konkreten Vertragsabschlüssen gerechnet und damit auch die Bekanntgabe der Zahl von Arbeitsplätzen die durch externe Anbieter erhalten werden kann.
IG Metall Chef Toussaint: Damit ist innerhalb weniger Tage alleine in zwei Mannheimer ABB Betrieben der Verlust von über 220 Arbeitsplätzen vom Unternehmen veranlasst, sowie die Veräußerung von Geschäftsaktivitäten mit über 300 Arbeitsplätzen betrieben worden.Dies ist ein harter Schlag für die Betroffenen und den hiesigen Arbeitsmarkt, so der Metaller. Aber das ist noch nicht das Ende der von ABB beabsichtigten Personalreduktion.
Für Thomas Bauer, dem Betriebsratsvorsitzenden der Einheit Group Service Center, der wohl das schwerste Maßnahmepaket zu schultern hat, ist der drastische Einschnitt bei den Dienstleistern nicht in jedem Fall der ökonomischen Vernunft, sondern oftmals den finanziellen Schwierigkeiten der deutschen ABB geschuldet.ABB hatte bekannt gegeben mit einem Kostensenkungsprogramm namens Step Change ca. 1.350 Arbeitsplätze abbauen und ca. 550 Arbeitsplätze ausgliedern zu wollen.In äußerst schwierigen Verhandlungen versuchen die ABB Betriebsräte mit Unterstützung der Mannheimer IG Metall einigermaßen ausgewogene Lösungen für die Beschäftigten zu vereinbaren. Als nächstes wird ein Ergebnis im Unternehmen ABB Utyllities in Mannheim-Käfertal (im sogenannten Wabenbau) erwartet.
Letzte Änderung: 21.03.2013